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Mathew Trace, 1978 britischer SVL-Gastschwimmer

Mathew Trace war das Küken. Der jüngste von allen Schwimmern, die damals aus der südenglischen Hafenstadt Plymouth nach Ludwigsburg gekommen waren. Länger her, 1978.

Den Club Port of Plymouth - mit dem der SVL rund 20 Jahre lang einen regen Austausch gepflegt hat - gibt es nicht mehr. Leider. Mathew indes hat noch immer Freunde in Ludwigsburg. Er war mit seinem Schwimmclub dreimal im Ländle, nach der ersten Visite noch 1980 und dann 1982. Seither besucht er den Ludwigsburger Schwimmer Martin Tschepe gelegentlich. Die beiden sind über die Kontakte ihrer Sportvereine zu Freunden fürs Leben geworden.

Mathew sagt im Rückblick, die Visiten in Ludwigsburg und die Gegenbesuche der SVL-Schwimmer in Devon hätten ihn zu einer „open minded person“ gemacht, zu einem offenen Typen, der Althergebrachtes hinterfragt, gerne Neues ausprobiert, kaum Vorurteile pflegt.

SVL Sportler in England - Matthew mittlere Reihe, zweiter von rechts (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Sein Leben steht für diese Aussage. Mathew hat in London Landvermessung studiert, dann unter anderem in Afrika und in Pakistan gearbeitet, er war Englischlehrer in Ungarn, später Lebensretter in einem Bad in Plymouth, Polizist in Devon. Was für ein Leben! „I am working now for the Police (not the Popgruppe)“, hat er seinen Freunden in Ludwigsburg eines Tages augenzwinkernd geschrieben. Er arbeite nun für die Polizei (nicht für die britische Rock-Popgruppe The Police).

Das aktive Training und das Wettkampfschwimmen hat Mathew längst beendet. Er sei schlicht faul geworden, erzählt er sinngemäß. Aber um 2010 herum habe er wieder angefangen halbwegs regelmäßig zu schwimmen, nun lieber draußen im Meer, auch im Winter.

Mittlerweile schwimmt Mathew lieber im Freiwasser wie im Schwimmbecken (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Er hat seither mehrmals am legendären Breakwater-Swim im Plymouth teilgenommen: Der Start erfolgt draußen im Ozean beim Wellenbrecher, rund drei Kilometer von der Küste entfernt. Ein Wettbewerb ist dieses Schwimmen allerdings nicht. Das Motto: dabei sein ist alles. Gesammelt werden keine Bestzeiten, sondern Spenden für wohltätige Zwecke.

Zurück nach 1978. Seine Mutter, erzählt Mathew, habe ihn damals nach einem Trainingsabend im Central Park Pool gefragt, ob er denn mitfahren wolle mit Port of Plymouth nach Germany. Ja klar, war die schnelle Antrwort des elfjährigen Knirpses. Wenige später fuhr das britische Team also zum Gegenbesuch nach Schwaben - der SVL war im Vorjahr erstmals in Plymouth gewesen.

Wasserbrüder im Geiste - SVL-Schwimmer Martin Tschepe und Plymouth Schwimmer Mathew Trace (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Die Schwimmer haben stets in Gastfamilien gewohnt. Mathew war während seiner ersten Visite bei Bärbel Kohler und deren Eltern einquartiert und hat jeden Tag ein paar neue deutsche Wörter gelernt. Im Rückblick sagt Mathew: das Schwimmen habe ihm engere Freundschaften gebracht als die Schule. Er könne allen jungen Leuten nur wärmstens empfehlen, an Austauschprogrammen teilzunehmen, wann immer möglich ins Ausland zu reisen.

Keine Frage: Der Mann, der in Plymouth in einem kleinen, gut 100 Jahre alten, typisch britischen Reihenhaus wohnt, war und ist gegen den Brexit, gegen das Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union.