Wasserball Bundesliga
SVL holt die ersten Punkte
Die Ludwigsburger Wasserballer haben das Bundesligaspiel beim Aufsteiger Duisburger SV gewonnen. Die Partie war bis zum dritten Viertel enge und endete 14:18 für den SVL.
Ludwigsburg ist unter Zugzwang, hat bis dato kein Spiel gewonnen. Wie der Gegner. Auch der Aufsteiger Duisburger SV hat noch keine Punkte gesammelt. Die Männer aus Schwaben sind indes mit einer klaren Ansage ins Ruhrgebiet gereist: die Partie am Samstagabend muss unbedingt gewonnen werden, „wir sind verpflichtet, das Spiel ist für uns wie ein Finale“, hatte Eric Fernández Rivas erklärt.
Samstag, 18.30 Uhr, der Anpfiff. Das erste Anschwimmen gewinnt der DSV - und den ersten Treffer dieser Partie macht auch die Heimmannschaft. 0:1. Angriff SVL, ohne Erfolg. Nächster Angriff Ludwigsburg, Parade des DSV-Keepers. Und auch der dritte Ludwigsburger Versuch, kein Tor. Und noch ein schöner Angriff, wieder kein Treffer für den SVL. Parade des SVL-Torwarts Max Vernet Schweimer. In den ersten Minuten agieren die Männer vom SVL ein bisschen unglücklich. Sind sie nervös? Viel steht auf dem Spiel. Dann ist Sergio Prieto Hernandez super schnell vor dem DSV-Kasten, Treffer, das 1:1. Gute Abwehrarbeit SVL. Und der nächste top Angriff, Mattia Ruggeri ist blitzschnell vorne und macht für Ludwigsburg das 2:1. Foul SVL, Strafwurf und Ausgleich. 2:2. Überzahl Ludwigsburg und Treffer, Andrei Covaci macht das 2:3. Zwei Sekunden vor dem Ende des Viertels fällt das 3:3. Ludwigsburg ist gut im Spiel, hat aber ein paar Chancen leichtfertig vergeben.
Das zweite Anschwimmen holt der SVL. Bald wieder eine dieser top Paraden von Max. Angriff und Tor Ludwigsburg, Mattia, 3:4. Der SVL legt nach, der Kapitän Zoran Bozic erzielt das 3:5. Doch quasi im Gegenzug fällt der Anschlusstreffer. 4:5. Schöner Angriff, wieder eine leichtfertig vertane Chance. Aber beim nächsten Angriff erzielt Zoran das 4:6. Unterzahl SVL, Auszeit DSV. Der Aufsteiger bleibt dran. 5:6. Bald das 6:6 und auch noch das 7:6. Ein schöner Fernschuss von Tobias Bauer, der Ausgleich zum 7.7. Überzahl SVL und dann gleich nochmal Tobias. 7:8. Der Halbzeitpfiff.
Im dritten Viertel holt erneut Ludwigsburg den Ball. Und Zoran macht blitzschnell den ersten Treffer dieses Viertels. 7:9. Hält die Führung diesmal? Foul DSV, Strafwurf SVL, Treffer Guram Kutchuashvili. 7:10. Die erste Drei-Tore-Führung in dieser Partie … hält nur ein paar Sekunden. Der DSV macht das 8:10. Der Euro-Cup-Teilnehmer kann sich nicht wirklich absetzen vom Aufsteiger. Unterzahl SVL. Auszeit DSV. Anschlusstreffer Duisburg zum 9:10. Ludwigsburg vergibt die nächste Chance - und der DSV gleicht aus. 10:10. Dann Sergio, ein super platzierter Schuss, 10:11. Foul DSV, Strafwurf und Treffer Tobias, das 10:12. Und gleich noch ein Strafwurf - für den DSV. Verwandelt zum 11:12. Weil es so schön war: ein weiterer Strafwurf - einer für Ludwigsburg. Tobias macht das 11:13. Eine Sekunde vor dem Ende des Viertels fällt das 12:13. Dieses Spiel bleibt spannend, aus Ludwigsburg Sicht unnötig spannend.
Die letzten acht Minuten. Der SVL holt den Ball. Aber der DSV macht das Tor zum 13:13. Auf Tobias ist aber Verlass, er macht das 13:14. Super Kombination, Ludwigsburg ist schnell vorm DSV-Tor. Treffer Emmanouil Petikis, 13:15. Doch Duisburg bleibt weiter dran, macht das 14:15. Guram 14:16. Noch knapp drei Minuten zu spielen. Foul DSV, Strafwurf SVL, Sergio macht das 14:17. Das sollte reichen zum Sieg. Kurz vor dem Abpfiff erzielt Guram noch das 14:18.
Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle spricht ein paar Minuten nach dem Sieg von „einem schwerem Kampf“ und sagt mit einem Augenzwinkern: „Meine Gleichung ging auf.“ Er hatte vor ein paar Tagen erklärt: „Wir fahren zum zweiten Mal nach Duisburg - und holen zum ersten Mal drei Punkte, ohne Wenn und Aber.“ Die erste Reise nach Duisburg (zum starken ASC Duisburg) am dritten Spieltag endete 13:9. Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel sagt zum Spiel gegen den DSV:
„Ein erster, verdienter Sieg und wichtige erste Punkte. Da sollten wir jetzt dranbleiben.“
Der SVL-Kapitän Zoran Bozic weiß: „Wir haben die Punkte nach Hause gebracht, aber wir müssen noch viel trainieren und unsere Fehler minimieren.“ Eric Fernández Rivas, der Mann, der den Sieg gefordert hatte: „Es ist uns schwergefallen, ins Spiel zu kommen, das war ein sehr wichtiger Sieg, weil er uns viel Moral für die folgenden Spiele geben wird.“
Guram Kutchuashvilli sagt: jeder Spieler habe Willenskraft gezeigt, „ab jetzt zählen nur noch Siege!“ Sergio ist einfach erleichtert und sagt nach dem Abpfiff: „Endlich, endlich: die ersten Punkte. Das Spiel war nicht leicht, aber wir haben den Sieg geholt.“
Max Vernet Schweimer: „Das war definitiv kein gutes Spiel von uns, und dadurch wurde es ein sehr chaotisches.“ Duisburg 98 habe „individuelle Qualität“, auch deshalb sei das Spiel so eng gewesen. Zudem hätten „einige Schiedsrichterentscheidungen uns definitiv nicht geholfen“. Aber egal: endlich ein Sieg! Tobias fasst sich kurz: „War kein gutes Spiel von uns. Hauptsache drei Punkte mit nach Hause genommen.“
Der SVL-Trainer Robert Bleich spricht von einem „wahnsinnig schweren Start ins Spiel“ und sagt: „Wir hatten unglaublich viele Fehlschüsse und haben ein paar einhundert-prozentige Chancen nicht verwertet“. Deshalb habe das Team zeitweise zittern müssen. Ende gut alles gut? Nein, so der Trainer, „das stimmt mit Blick auf unser Spiel heute nicht“. Gewonnen, ja. Aber alles sei längst (noch) nicht gut. Matthias Nagel blickt bereits nach vorne, am kommenden Samstag geht’s im DSV-Pokal in Berlin gegen die SG Neukölln. Der Vereins-Vize forderte eine „Revanche“. In der Liga hat der SVL die Partie gegen Neukölln unglücklich verloren. Ein Spiel, das eigentlich hätte gewonnen werden müssen.