Schwimmfix-Konzept
Im Rahmen des Schwimmfix-Programms liegt der Fokus auf den Nichtschwimmern in den Grundschulen. Durch eine gezielte und individuelle Förderung soll das Ziel erreicht werden, dass mit Beendigung der Grundschule jeder Schüler schwimmen kann
Der Schwimmverein Ludwigsburg unterstützt die Schulen durch die Bereitsstellung von zustätzlichen Übungsleitern, die die Lehrer im Schwimmunterricht unterstützen. Unsere Übungsleiter betreuen Kleingruppen bis zu 5 Kinder und versuchen diesen, das Schwimmen beizubringen. Dies ist im regulären Schulunterricht nicht möglich.
Die Schwimmfähigkeit der Kinder in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Nur etwa 50% der Grundschulkinder können beim Übergang in die weiterführende Schule schwimmen. In Brennpunktschulen sind es teilweise 100% Nichtschwimmer. Die soziale Schicht ist oftmals entscheidend, ob ein Kind als Schwimmer oder als Nichtschwimmer aufwächst.
Die Stadt Ludwigsburg verfügt mit dem neu gebauten Campusbad, dem Stadionbad und vier Lehrschwimmbecken (in Poppenweiler, Grünbühl, Eglosheim und Neckarweihingen) über eine überdurchschnittlich gute Infrastruktur. Solch eine große Zahl an Wasserflächen bieten beste Voraussetzungen, um Grundschulkinder zur Schwimmfähigkeit zu führen.
Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik (LIS), der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, den Ludwigsburger Schulen und dem Fachbereich Sport und Gesundheit führt der Schwimmverein Ludwigsburg 08 e. V. seit Oktober 2015 pilothaft das Projekt "Jedes Kind kann schwimmen lernen" auf Basis des Konzepts Schwimmfix der Uni Heidelberg durch. Hier geht es grundsätzlich darum, qualifizierte Schwimmtrainer in den schulischen Schwimmunterricht zu bringen, damit diese gemeinsam mit den Sportlehrern die Schwimmstunde gestalten. So können die Schwimmer von den Nichtschwimmern getrennt unterrichtet werden. Nach der Schwimmfix-Methode werden aus Nichtschwimmern in wenigen Wochen schwimmfähige Grundschüler - Voraussetzung hierfür sind kleine Gruppen, die im Schulbetrieb eben nur durch eine weitere Lehrkraft erreicht werden können.
Die Evaluation nach der ersten Pilotphase (von Oktober 2015 bis Februar 2016) zeigt sehr gute Ergebnisse ebenso wie erschreckende Ausgangsbedingungen: Es gibt eine große Anzahl an Kindern der Klassen 1 - 4, die zuerst über mehrere Wochen an Wasser gewöhnt werden müssen, bevor diese in die Nichtschwimmergruppe integriert werden können.Durch die Schwimmfix-Methode gelingt es in einigen Wochen (maximal einem halben Schuljahr), einen Großteil der Nichtschwimmer zu sichereren Schwimmern zu machen.Die Rückmeldungen der jeweiligen Lehrerinnen und Lehrer der Ludwigsburger Schulen zum Projekt sind durchweg äußerst positiv. Sie befürworten einstimmig eine Weiterführung des Projekts.
Das Besondere an diesem Projekt ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner: Die Pädagogische Hochschule unterstützt das Projekt, indem sie Studierende an die Schulen entsendet, die Schwimmfix durchführen und zugleich Praxiserfahrungen mit Schülern sammeln. Das LIS führt Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrerinnen und Lehrer durch und hat besondere Kurse für Ludwigsburger Lehrer/innen in Aussicht gestellt.
Die Stadt Ludwigsburg als Schulträger stellt die Schwimmhallen zur Verfügung und hat die Pilotphase finanziert. Die Ludwigsburger Schulen haben sich dem gemeinsamen Ziel, das auch Name des Projekts ist, verpflichtet und sich in der Pilotphase enorm engagiert.
Der Schwimmverein Ludwigsburg setzt das Projekt organisatorisch und fachpraktisch in der Schwimmhalle um, führt Evaluationen durch und beschäftigt geeignetes Fachpersonal.
Im Piloten startete man an fünf Schulen (Oststadtschule II, Pestalozzischule, Anton-Bruckner-Schule, Friedensschule und der Gemeinschaftsschule Ludwigsburg). Für das Schuljahr 2016/2017 planen man mit ca. 10 Schulen. Ziel ist es, das Projekt bis zum Schuljahr 2018/2019 durchzuführen und nach drei Jahren zu evaluieren. Dieses Ziel wurde vom Ausschuss Bildung, Soziales und Sport in seiner Sitzung am 13. April 2016 so bestätigt und mit den notwendigen finanziellen Mitteln ausgestattet.
Auch der Stadtverband für Sport Ludwigsburg unterstützt die Zielsetzung der Stadt Ludwigsburg, die Zahl der Nichtschwimmer in den Grundschulen zu verringern. In Ergänzung zu den tradierten Kursangeboten im Rahmen der vereinseigenen Schwimmschulen, kooperiert der Schwimmverein Ludwigsburg beim „Schwimmfix“-Konzept mit den Ludwigsburger Grundschulen innerhalb des Schwimmunterrichts.
Mit dieser Form der äußeren Differenzierung des schulischen Sport-/Schwimmunterrichts nehmen die Nichtschwimmer parallel zum regulären Sportunterricht ein Schwimmfix-Angebot war und werden dabei von einem Schwimmtrainer des Schwimmvereines betreut, während die Schwimmer,den von den Lehrerinnen und Lehrern betreuten Sportunterricht besuchen. So werden Nichtschwimmer sukzessive zu Schwimmern. Da das Lehrer-Schüler-Verhältnis in der Schwimmausbildung maximal 1:6 sein sollte, kann dies in den regulären Schwimmgruppen momentan kaum erreicht und eine gezielte Förderung aller Schülerinnen und Schüler nicht umgesetzt werden.
Das Programm soll zu positiven Emotionen im Bereich des Wassererlebnisses, Sozialerfahrungen, einem gesteigerten Selbstwertgefühl, Gesundheit, einer Basis für den aktiven Urlaub in sportlicher Hinsicht und Leistungsschwimmen bei den Kindern führen.
Im Pressespiegel
Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 28. April 2016
Sie haben Interesse mit Ihrer Schule am Schwimmprojekt teilzunehmen? Gerne können Sie sich an den Projektverantwortlichen im SVL, den Vizepräsident Sport Matthias Nagel per E-Mail: m.nagel@svl08.com oder telefonsich 07141/6421222 wenden.