Wasserball EM in Budapest
Timo van der Bosch im deutschen EM-Kader
Lange galt seine vierte EM-Teilnahme in Folge als gefährdet. Doch Timo van der Bosch wird bei der kommenden Europameisterschaft in Budapest (12. bis zum 26. Januar) endgültig dabei sein und will den ganz großen Wurf landen.
Nach drei Wochen EM-Vorbereitung ist es offiziell: Timo van der Bosch, Wasserball-Bundesligist vom SV Ludwigsburg, wurde trotz langer Verletzungspause an der Schulter von Bundestrainer Hagen Stamm für die Europameisterschaft in der ungarischen Hauptstadt nominiert. „Ich freue mich, dass ich eine weitere EM spielen kann. Umso mehr wegen den Bedingungen, unter denen ich gestartet bin“, sagt Timo van der Bosch, der aber auch zugibt: „Ich hatte schon einige Zweifel beim Vorbereitungsstart, doch die Schulter hielt der Belastung stand“. Die Vorbereitung der deutschen Wasserballer verlief eher schleppend: Neben Timo van der Bosch, musste Bundestrainer Hagen Stamm die Dauerverletzten Ben Reibel, Marko Stamm, Denis Strelezkij und Center Dennis Eidner auf EM-Niveau bringen. Zudem sagte Routinier Tobias Preuß seine EM-Teilnahme aufgrund einer Schulterverletzung ab. „Wir gehen mit sechs Handicaps ins Turnier“, sagt Bundestrainer Hagen Stamm und klagt: „Die Vorrausetzungen sind nicht optimal.“
Der EM-Auftakt (Dienstag 14.30 Uhr) hätte für das DSV-Team um Kapitän Julian Real auch besser sein können: Titelkandidat Kroatien wartet in der Duna Arena. „Die Kroaten sind eine Weltklassemannschaft. Wir haben aber bei der WM in Gwangju gezeigt, dass wir gegen Topteams mithalten können“, sagt Timo van der Bosch, der mit seinen Spielerkollegen zudem gegen Slowakei (Donnerstag 10 Uhr) und Montenegro (Samstag 17.30 Uhr) in der Gruppe A ums Ticket für das Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam Ende März kämpft. Für dieses müssen van der Bosch und Co. ins Viertelfinale kommen. Gruppenplatz zwei würde in der Zwischenrunde entweder gegen Malta oder Türkei eine machbare Aufgabe bringen – ansonsten droht bei nur einem Gruppensieg Titelkandidat Ungarn oder Vizeweltmeister Spanien. „Wir spekulieren aber mit zwei weiteren Nachrückplätzen für das Olympiaqualifikationsturnier, da für gewöhnlich andere Kontinentalteams ihre Teilnahme absagen“, hofft Stamm, womit auch Platz 9 und 10 für sein Team reichen würde. Van der Bosch gibt sich bereits kämpferisch: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, um uns für Rotterdam zu qualifizieren“.
Der deutsche EM-Kader: Moritz Schenkel, Kevin Götz, Julian Real (Waspo Hannover), Mateo Cuk, Lucas Gielen, Maurice Jüngling, Ben Reibel, Marin Restovic, Marko Stamm, Denis Strelezkij (Wasserfreunde Spandau 04), Hannes Schulz (OSC Potsdam), Dennis Eidner (ASC Duisburg) und Timo van der Bosch (SV Ludwigsburg).