Wasserball-Bundesliga
SVL beendet Hauptrunde mit Sieg gegen Potsdam
Das Heimspiel gegen Potsdam am Samstagnachmittag war die letzte Partie der Vorrunde. Der SVL gewinnt knapp mit 15:14 und landet auf Platz vier der Tabelle. Jetzt haben die Spieler knapp fünf Wochen spielfrei bis zum Start der Playoffs.
Anpfiff der Partie gegen den OSC Potsdam, der SVL gewinnt das Anschwimmen. Dann aber Foul SVL und Strafwurf für den OSC, Tor. 0:1. War der Ball überhaupt drin? Kurze Unterbrechung. Das Tornetz ist nämlich kaputt, es wird vom Ludwigsburger Torwart Josip Katuša repariert. Das Tor für Potsdam zählt, so die Schiedsrichter. Als das Tornetz wieder in Ordnung ist, macht der SVL-Nationalspieler Timo van der Bosch das 1:1. Wenig später die 2:1 Führung für Ludwigsburg durch Nino Blazevic.
Der SVL-Teammanager Adrijan Jakovcev ist wegen einer Roten Karte aus dem Spiel gegen Esslingen am Mittwochabend nicht bei der Mannschaft. Er kommentiert zusammen mit Jan Wörsinger den SVL-Livestream und lobt das Spiel seiner Mannschaft. Als Eric Fernandez Rivas das 3:1 macht, sagt Jakovcev, der Eric bringe viel Erfahrung mit. Angriff Potsdam, Katuša hält.
Der SVL ist immer wieder schnell vor dem OSC-Tor - Mikael Metodiev erzielt das 4:1. Ludwigsburg ist auf Kurs. Die Betreuer sind zufrieden, die Fans im Inselbad gut gelaunt. Für Ludwigsburg spielen jetzt viele junge Wasserballer, diese Partie ist eine gute Gelegenheit für ein paar Experimente, denn Platz vier in der Tabelle ist bereits gesichert. Foul SVL, Strafwurf für den OSC, Treffer. Nach dem ersten Viertel steht es 4:2.
Noch kein hochkarätiges Spiel, sagt Wörsinger. Egal, so Jakovcev. Die Nachwuchsspieler sollten lernen und besser werden. Zu Beginn des zweiten Viertels indes macht der Routinier van der Bosch nach einem schönen Anspiel das nächste Tor, 5:2 für den SVL. Wenig später der Anschlusstreffer für den OSC zum 5:3 und im Gegenzug das 6:3 durch Tobias Bauer.
Foul Kristian Lipar, sein zweites, Strafwurf für Potsdam und das 6:4. Der OSC bleibt dran. Wenig später wieder ein Foul, diesmal van der Bosch, wieder ein Fünfmeter für den OSC, Treffer, 6:5. Diese Partie ist noch lange nicht entschieden. Gut eine Minute vor dem Ende des Viertels trifft zunächst van der Bosch zum 7:5, wenig später macht Potsdam das 7:6 und schließlich Bauer das 8:6. Der Halbzeitpfiff.
Das Zwischenfazit des Teammanager: „Ich bin nicht ganz zufrieden.“ Aber es sei eben der Plan gewesen, dass die jungen Spieler ihre Zeit bekommen. Er sei sich sicher, sagt Jakovcev, der SVL werde gewinnen. Nach dem Anpfiff allerdings verkürzt der OSC auf 8:7. Dann trifft erneut van der Bosch zum 9:7, Potsdam verkürzt nur ein paar Sekunden später erneut, es steht 9:8 und bald fällt der Ausgleich zum 9:9. Jakovcev spricht von individuellen Fehlern, „die nicht passieren dürfen“.
Auszeit SVL - und danach wieder Treffer van der Bosch. 10:9. Ein wichtiges Tor für den SVL. So viel Platz dürfen die Gegner dem Nationalspieler nicht lassen. Kommentator Wörsinger sagt, er hoffe, dass Ludwigsburg „jetzt den Turbo zündet“. Zunächst aber fällt erneut der Ausgleich zum 10:10. Nach einer tollen Parade des SVL-Keepers: van der Bosch, immer wieder van der Bosch, er macht das 11:10.
Das letzte Viertel beginnt. Jetzt trifft erstmals in dieser Partei der SVL-Goalgetter Marko Martinic, endlich, denken sich vermutlich einige Fans. 12:10. Kommt nun ein bisschen Ruhe in das Ludwigsburger Spiel? Zunächst ja. Strafwurf für den SVL, Martinic legt nach zum 13:10. Unterzahl Ludwigsburg, Auszeit Potsdam - und das 13:11 für den OSC. Gut drei Minuten vor Schluss macht Rivas das 14:11 - das sollte reichen für den SVL-Sieg.
Aber Potsdam bleibt dran, macht im Gegenzug das 14:12. Auszeit Ludwigsburg, noch sind knapp zwei Minuten auf der Uhr. Danach aber erzielt der OSC das 14:13. Diese Partie bleibt spannend bis zum Schluss. Als Aleksa Manic 40 Sekunden vor dem Abpfiff das 15:13 gelingt, ist klar: der SV Ludwigsburg wird gewinnen. 20 Sekunden vor Schluss nochmal Auszeit Potsdam. Sieben Sekunden vor dem Ende fällt noch das 15:14 für den OSC. Und dann ist Schluss. Der Abpfiff.
Der SVL gewinnt ein kurioses Spiel. Und Jan Wörsinger sagt: „Sieg ist Sieg.“ Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle erklärt: „Heute nicht mit Ruhm bekleckert, aber die Hauptrunde erfolgreich abgeschlossen.“ Nun gelte es, die Zeit im Training zu nutzen.
Ludwigsburg liegt nach der Vorrunde auf Platz vier. Und der Teammanager Jakovcev sagt: „Wir wollen jetzt mit Duisburg um Platz drei kämpfen.“ Die jungen Spieler hätten gezeigt, „dass man mit ihnen rechnen kann“. Rivas sagt unmittelbar nach dem Spiel: „Ich bin sehr müde, aber zufrieden.“ Jetzt habe die Mannschaft ein paar Tage frei, „wir machen vielleicht ein bisschen Party heute Abend“, dann stehe aber wieder hartes Training auf dem Programm und „100 Prozent Konzentration, denn wir wollen Platz drei.“
Der Kapitän Ivan Pisk, er hat gegen Potsdam nicht gespielt, sagt: „Wieder wie am Mittwoch gegen Esslingen, sehr gut gestartet - und dann nichts.“ Nun habe die Mannschaft ein paar Wochen Zeit, die Ursache dafür zu suchen und zu finden. Timo van der Bosch erklärt: „Schlecht gespielt, trotzdem gewonnen.“ Woran liegt das wohl? „Einige Spieler gehen unkonzentriert rein, machen zu viele einfache Fehler. Bei einer Mannschaft, die so viel trainiert wie wir, darf so was nicht passieren.“ Der SVL sei eigentlich deutlich besser als Potsdam, hätte das Spiele mit sechs oder sieben Toren Vorsprung gewinnen müssen.
Ende April geht es in Pokal und Liga weiter
Am 24. April spielt der SVL im Pokalviertelfinale beim Deutschen Meister Waspo Hannover. Eine Partie, die kaum als Glückslos bezeichnet werden kann. Das nächste Ligaspiel des SVL findet voraussichtlich am 27. April auswärts statt. Gegner im Viertelfinale könnten dann die aktuell Fünftplatzierten White Sharks Hannover sein. Das Rückspiel ist für den 30. April im Freibad Hoheneck angesetzt. Sollten danach beide Teams eine Partie gewonnen haben, fände die entscheidende, dritte Begegnung am 1. Mai nochmal in Ludwigsburg statt.