Wasserball-Bundesliga
Der deutsche Rekordmeister Spandau 04 zu Gast im Freibad
Die SVL-Bundesliga-Wasserballer stehen vor einer großen Aufgabe. Am Donnerstag kommt der deutsche Rekordmeister Spandau 04 nach Ludwigsburg. Das Bundesliga-Halbfinale wird um 19.30 Uhr im Freibad Hoheneck angepfiffen. Alle Spieler sind fit. Der Verein hofft, dass viele SVL-Fans den Weg an den Beckenrand finden.
Das ehrgeizige Saisonziel - Platz vier in der Bundesliga - haben die SVL-Wasserballer bereits erreicht. Man kann also sagen: alles, was noch kommt, ist Zugabe. Die Mannschaft mit vielen Routiniers - etwa dem deutschen Nationalspieler Timo van der Bosch - und mit einigen jungen Nachwuchstalenten - etwa Tobias Bauer - können befreit aufspielen. Am Donnerstagabend um 19.30 Uhr wird die erste von zwei Halbfinal-Begegnungen gegen die Berliner angepfiffen.
Der SVL-Präsident Volker Heyn sagt: „Mit dem Erreichen des Halbfinales hat der SVL den größten Erfolg seit 1970 erzielt.“ Heyn ist Jahrgang 1971. Insofern und in Anbetracht der Tatsache, „dass wir am Donnerstag gegen den Rekordmeister antreten, sollte man die Erwartungen im Zaum halten“. Der Gegner ist Spandau 04, ein Team, das im deutschen Wasserball alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Allerdings auch eine Mannschaft, die das DSV-Pokalfinale gegen Waspo Hannover kürzlich deutlich mit 9:17 verloren hat.
Heyn sagt, „ich freue ich mich auf ein richtig gutes Hinspiel“ und fragt: „Wann hatten wir das letzte Mal Spandau zu Gast im Freibad? Daran werden sich die wenigsten erinnern können.“ Die Erwartungen seien „realistisch gefasst“, was freilich keinesfalls bedeute, „dass ich mir keine Hoffnungen mache“. Der Präsident hofft, „dass unser Team völlig befreit und motiviert, aufspielt“ - und er sagt: Wenn im Fußball Eintracht Frankfurt die Über-Mannschaft Barcelona in der Euro League in deren Heimstadion in Spanien, im Camp Nou, bezwingen könne, „dann sind Wunder möglich“.
Der Ludwigsburger Kapitän und Torwart Ivan Pisk äußert sich etwas zurückhaltender und sagt: „Wir freuen uns den Rekordmeister in unserem eigenen Bad in Ludwigsburg willkommen zu heißen“ - und er hoffe, dass der SVL den Fans am Beckenrad „ein interessantes Spiel schenken kann“. Der SVL-Teammanager Adrijan Jakovcev spricht „von einem historischen Spiel für unseren kleinen Verein“. Eine bessere Werbung für den Wasserballsport in Ludwigsburg als dieses Spiel gegen den Rekordmeister könne es gar nicht geben. Spandau komme mit einer Niederlage im Gepäck in die Barockstadt, und der SVL wolle im Freibad „ein großes Wasserball-Fest“ feiern. Alle Spieler seien fit.
Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle spricht von einem „schweren Spiel“, das Ludwigsburg nutzen sollte, um zu lernen gegen stärkeres Team und „als Vorbereitung auf das höchst wahrscheinliche Spiel um Platz drei“. Vielleicht sei es möglich, Spandau 04 in Ludwigsburg „ein bisschen zu ärgern und zu versuchen, das Spiel offen zu halten“. Der SVL habe am Donnerstagabend überhaupt nichts zu verlieren. Das Rückspiel findet am Sonntag, 15. Mai, in Berlin statt.
Im zweiten Halbfinale treffen Waspo Hannover und der ASC Duisburg aufeinander. Bei dieser Partie ist Hannover der große Favorit. Sollten sich die beiden Favoriten - Spandau und Waspo - durchsetzen, dann spielt der SVL gegen Duisburg um Platz drei in der Wasserball-Bundesliga. Es ist also weiter möglich, dass der SV Ludwigsburg das selbst gesetzte, höchst ehrgeizige Saisonziel noch übertrifft.
Das Spiel SVL gegen Spandau am Donnerstag, 12. Mai, wird um 19.30 Uhr im Freibad Hoheneck angepfiffen, es wird online live auf dem SVL-YouTube-Kanal übertragen.