Triathlon-Damen in der Landesliga
Zur Halbzeit im guten Mittelfeld
Das Triathlon-Damenteam des SV Ludwigsburg hat sich in der Baden-Württemberg-Liga bis dato besser geschlagen als erwartete. Das Ziel der Sportlerinnen - einige von ihnen starten erstmals bei Wettkämpfen - war bescheiden: „Nicht letzte werden“, so Riana Schwarzer. Ludwigsburg liegt zur Halbzeit des Ligabetriebs im Feld der 22 Klubs auf einem guten Platz zwölf.
Riana Schwarzer und Nicola Ober sind Novizinnen. Bis dato sind die beiden SVL-Triathletinnen nie in einem Liga-Team angetreten. In dieser Saison starten die beiden Sportlerinnen zusammen mit Larissa Weiser, Christina Magg, Lavinia Burkhardt und Sophia Salzwedel in wechselnder Besetzung für Ludwigsburg in der Baden-Württemberg-Liga.
Beim Auftaktwettbewerb in Neckarsulm landete der SVL auf Patz 13, in Erbach auf Platz zwölf. Der Verband habe den Tabellenplatz nach diesen zwei Triathlons noch nicht bekanntgegeben, erzählt Katharina Poker, sie ist quasi Team-Chefin, startet in diesem Jahr indes nicht - aus guten Grund: Katharina ist schwanger.
Riana erzählt an diesem sommerlichen Tag kurz vor dem Training im Campusbad, dass sie schon länger Mitglied sei beim SVL, sie sei auch einmal bei einem Triathlon gestartet, nur für sich, ohne ein Team. Nicola sagt, sie sei im Schwimmtraining vom Trainer, dem Triathlon-Zweitliga-Starter Nils Fiedrichs, gefragt worden, ob sie womöglich im Damen-Team starten wolle.
Der Nils habe sie zunächst zum Lauftraining genötigt, sagt sie augenzwinkernd. Wenig später hieße es dann: „Nicola, kauf dir ein Rennrad.“ Die Sache nahm ihren lauf. Jetzt verstärken Riana und Nicola das Team, das sich in der Liga besser schlägt als erwartet. Das Ziel indes war recht bescheiden. Riana: „Nicht Letzte werden.“
Der gute Platz im Mittelfeld ist also top. Wesentlich zum Erfolg beigetragen hat Sophia, sie ist in Neckarsulm in der Gesamt-Einzelwertung auf Platz neun - von 90 Starterinnen - gelandet. Sophia hat kürzlich Schlagzeilen gemacht mit ihrem Overall-Sieg beim Hep-Triathlon Heilbronn. Mit einer grandiosen Laufleistung sicherte sich die Gymnasiallehrerin, Jahrgang 1987, Platz eins.
Jetzt stehen noch zwei Wettbewerbe in der Liga an: am Samstag, 9. Juli, startet der SVL beim Schluchsee Triathlon und am Sonntag, 17. Juli, dann beim Saisonabschluss in Heidelberg. Mindestens bei einem dieser zwei Wettbewerbe wird auch Monika Dobrovolska für den SVL antreten. Die Spitzensportlerin aus der Ukraine ist wegen des russischen Angriffskriegs auf ihr Heimatland vor eine paar Wochen in Ludwigsburg gestrandet. Die 21-jährige Triathletin lebt, arbeitet und trainiert eigentlich in Kiew, der Hautstadt der Ukraine. Sie hat beim SVL Unterschlupf gefunden, lebt bei einer Familie in Neckarweihingen und lernt eifrig Deutsch.
Der Blick der Ludwigsburg Triathlon-Damen geht bereits weit nach vorne. In der nächsten Saison, sagen sie, wollen „wir besser abschneiden als in diesem Jahr“. Also nix mehr: nicht letzte werden. 2023 will auch Katharina Poker wieder mit angreifen.