Matthias Müller, der Präsident des Sportkreises Ludwigsburg, schwimmt, seit er denken kann. Den Leistungssport hat er zwar längst aufgegeben. Aber Müller, seit vielen Jahren SVL-Mitglied, schwimmt trotzdem tagtäglich: ganz früh am Morgen im Campusbad.

Wer den Präsidenten des Sportkreises Ludwigsburg sicher treffen will, sollte früh am Morgen im Campusbad Ludwigsburg vorbeischauen. Matthias Müller schwimmt in dem 25-Meter-Becken jeden Morgen. Von 6 bis 6.30 Uhr zieht der Mann, der früher Leistungssportler war, seine Bahnen.

Nach seiner aktiven Karriere engagiert sich Matthias Müller seit Jahren für die Deutsche Schwimm Jugend in verschiedenen Funktionen (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Das Bad steht in der Früh den SVL-Mitgliedern exklusiv zur Verfügung - und es sei „nie zu voll“, erzählt Müller. Manchmal habe er eine Bahn ganz für sich allein. Man kennt sich, man schätzt sich. Die Frühschwimmer vom SVL sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Ein kleines Schwätzchen vor dem Morgentraining gehört zum Ritual.

Matthias Müller war bis zum 18. Lebensjahr ein top Schwimmer. Sein größter Erfolg? Württembergischer Meister. Mit dem Start seiner Ausbildung war dann Schluss mit dem harten Training. „Seither schwimme ich nur noch zum Spaß und um fit zu bleiben.“ Warum Schwimmen und keine andere Sportart? Die schnelle Antwort: „Beim Schwimmen werden alle Muskeln beansprucht, Schwimmen ist gut für das Herz-Kreislaufsystem.“

Matthias Müller ist gern gesehener Gast bei diversen Welt- und Europameisterschaften (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung hat der Präsident des Sportkreises kürzlich gesagt, dass die Wassersport treibenden Vereine dringend mehr Wasserflächen benötigten. „Der Bedarf an Schwimmkursen für Kinder ist jetzt, auch wegen Corona, riesig. Die Wartelisten mit Namen von Nichtschwimmerkindern sind elend lang“ - auch die Listen des SVL.

„Wir brauchen unbedingt die viel diskutierte Überdachung des Freibad Hoheneck für den Winter“, so Müller jetzt in der StZ. Auch in den Nachbarstädten, etwa in Schwieberdingen, in Bietigheim-Bissingen und in Marbach, fehlten Bäder, „eine Traglufthalle wäre ideal für alle im Landkreis“.

Präsidenten unter sich - Volker Heyn und Matthias Müller im Fachgespräch (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Das Thema Sportstättenbau müsse in der Stadt auf der Agenda bleiben. „Uns geht es im Vergleich zur Nachkriegszeit doch blendend“, so Müller mit Blick auf die Bauten, die nach 1945 entstanden sind. „Wir benötigen Hallen und Schwimmbäder, müssen uns aber auch Gedanken darüber machen, wie wir Kinder und Jugendliche nach den Corona-Einschränkungen dazu bringen, wieder mehr Sport zu treiben und sich zu bewegen.“ Die Aufgaben gehen Matthias Müller und dem Sportkreis - der heuer den 75. Geburtstags feiert - auch künftig ganz bestimmt nicht aus.