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Wasserball Euro Cup gegen ZV De Zaan

SVL ohne Chancen gegen die Holländer

„Die Holländer können wir packen“, hieß es vor dem vierten Spiel des SVL beim Euro Cup in Griechenland. Das war zu optimistisch. Die Partie geht klar verloren. Ernüchterung im neu zusammengestellten Team.

Anschwimmen verloren, ZV De Zaan aus Holland ist am Ball. Schuss, Parade Josip Katusa. Lattenschuss SVL, im Gegenzug: Tor für De Zaan. 0:1. Kein guter Start für Ludwigsburg. Diese vierte Partie im Euro Cup wird keine gute für Ludwigsburg. Ein ums andere Mal: zwar gute Chancen für den SVL, aber kein Tor. Aber zunächst wieder top Abwehrarbeit, deshalb steht es „nur“ 0:1. Nächster Angriff des SVL, wieder keine Tor. Aber im Gegenzug fällt das 0:2. Abpfiff.

Im Angriff taten sich die Schwaben schwer und der Ball fand zu selten den Weg ins Tor (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Das zweite Viertel. Nach gut eineinhalb Minuten fällt das 1:2. Ludwigsburg ist dran. Doch bald fällt das 1:3. Ernüchterung macht sich breit im Team und auf den Zuschauerbänken. Bald steht es 1:4, dann 2:4, zwei Minuten vor dem Ende des Viertels 2:5 und schließlich sogar 2:6. Mit vier Toren Rückstand geht der SVL in die Halbzeitpause. Der SVL-Präsident Volker Heyn erklärt: „Immerhin schießen sie aufs Tor, das müsste nur noch größer werden“. Humor ist bekanntlich, wenn man trotzdem lacht.

Im dritten Viertel fällt bereits in der ersten Minute das 2:7. Ludwigsburg trifft allerdings in der dritten Minute des Viertels zum 3:7. Dann fallen kurz nacheinander das 3:8, das 4:8, das 4:9, das 5:9, das 5:10, das 5:11, das 5:12 und das 6:12. Was für eine Partie! Leider mit mehr Toren für die Holländer. Im letzten Viertel kann es für Ludwigsburg nur noch um Schadensbegrenzung gehen - und klar, auch darum, dass sich das neu zusammengestellte Team nicht aufgibt und sich einspielt für die Bundesliga, die für den SVL am kommenden Samstag beginnt.

Der Anpfiff Nummer vier. Zunächst nichts Zählbares. Entschieden ist die Partie eh längst. Angriff De Zaan, Schuss, Tor. 6:13. Ludwigsburg schießt eine Minute später das 7:13. Aber postwendend fällt das 7:14. Auszeit und wenig später das 7:15 und das 7:16. Noch eine Auszeit. Auf der Uhr sind aber eh nur noch 33 Sekunden. Letzter Angriff SVL, typisch für dieses Spiel: der Schuss geht am Tor vorbei. Dann der Schlusspfiff. Endlich.

Erklärungsversuche. Volker Heyn: „Ich würde sagen die Luft war raus, drei Niederlagen im Kopf machen Dich nicht kreativer im Spiel. Und: sie müssen zwingend zueinander finden. Ist wie ein Acht-Zylinder-Motor der nicht abgestimmt ist. Da helfen auch acht Liter Hubraum nix. Vielleicht, vielleicht morgen gegen Teneriffa.“

Der Trainer Marko Martinic sagt klipp und klar: „Verdienter Sieg von De Zaan.“ Die SVL-Spieler hätten wohl eine „mentale Blockade“ gehabt, viele hätten sich nicht an die Abmachungen gehalten. „Wir müssen der Realität ins Auge schauen - und die heißt Challenger Cup.“

In diesem neu geschaffenen Cup spielen die Teams, die in der ersten Runde aus dem Euro Cup fallen. Also auch der SVL. Am Sonntag, verspricht der Trainer, „werden wir die letzte Partie so gut spielen, wie wir können“. Die internationale Geschichte werde dann im November mit dem neuen Cup fortgeschrieben.

Der neue Mann in der Mitte - Jakov Skiljic erarbeitete sich zahlreiche gute Positionen vor dem gegnerischen Tor. (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Bis dann werde sich die Mannschaft besser organisieren, verspricht Martinic und erinnert nochmal daran: beim Euro Cup spiele das neue Team erstmals unter Wettkampfbedingungen zusammen. Zudem seien einige Spieler wegen Verletzungen und Krankheiten nicht top fit. „Es ist wichtig, dass wir aus den gemachten Erfahrungen lernen - und dann das Beste daraus machen.“ Wenn das gelinge, sei nichts verloren. Es gelte, die guten Leistungen - etwa die gute Abwehrarbeit - beizubehalten und die schlechten „auf eine Minimum zu reduzieren“.

Der SVL-Neuzugang Jakov Skiljic erklärt unmittelbar nach dem Spiel, „wir sind nicht zufrieden, weil wir besser spielen können“. Das Team habe zu viele Konter bekommen und nicht so gespielt, wie geplant und abgesprochen. „Wir arbeiten dran, dass die Spiele besser werden.“ Alles würde analysiert und vor dem Start der Bundesliga aufgearbeitet.

Auch der Ludwigsburger Jugendnationalspieler Ivo Dzaja sagt, das Team habe nicht den Spielplan umsetzen können. Warum? Das könne er jetzt, unmittelbar nach der Partie, nicht beantworten. Er freue sich nun halt auf den Challenger Cup - und: auch auf das letzte Spiel im Euro Cup am Sonntagvormittag gegen Teneriffa. Das Ziel für diese Parte sei klar: „Wir wollen den Sieg holen“ - auch, um nicht ohne Punkte zurück nach Ludwigsburg reisen zu müssen.