Neue Saison in der Wasserball-Bundesliga
SVL mit schlechtem Start gegen Spandau
Das erste Bundesligaspiel im neuen Sportbad Neckarpark Stuttgart: Für den SV Ludwigsburg zum Auftakt gleich der Knaller, doch das Topspiel gegen den Rekordmeister Spandau 04 geht deutlich verloren. Schließlich heißt es 4:22.
Das erste und das letzte Tor im Bundesliga-Wasserballspiel Ludwigsburg gegen Spandau 04 macht der SVL. Das ist aber eine der wenigen wirklich guten Nachrichten des Spieltags Nummer eins für die Ludwigsburger. Schlussendlich geht die Partie mit 4:22 deutlich verloren.
Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt nach dem Abpfiff: Von einem Fehlstart wolle er zwar nicht sprechen, es sei abzusehen gewesen, dass sich Ludwigsburg relativ wenig hätte ausrechnen können. Spandau sei „gespickt mit Nationalspielern, was bei uns nicht der Fall ist“. Die SVL-Spieler hätten die Chancen, die sie sich erarbeitet haben, aber schlecht genutzt. Daran gelte es zu arbeiten. Und jetzt? „Mund abwischen, Blick nach vorne, und dann beim nächsten Spiel in Potsdam besser machen."
Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel erklärt, „das war sicherlich nicht das erhoffte Spiel - das muss man ganz klar sagen“. Niemand habe erwartet, dass der SVL Spandau würde schlagen können. Aber alle hätten gehofft, „dass wir uns besser aus der Affäre ziehen“. Leider nicht geschafft. Eine Analyse unmittelbar nach dem Spiel sei schwierig.
Nagel sagt: „Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen, haben es dann aber nicht geschafft uns so zu verkaufen, wie es vielleicht drinnen gewesen wäre“. Spandau habe „Qualität", der neue Center Luca Marziali und der Flügelspieler Kholod, Dimitri seien "richtig, richtig gut. Wir sind noch nicht so weit.“ Erfreulich sei, dass „Tobias Bauer und Ivo Dzaja recht unbekümmert aufgespielt haben und ihr Tor gemacht haben“. Der Start in die neue Saison hätte besser laufen können, keine Frage. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb? - werde Ludwigsburg am kommenden Samstag beim Spiel in Potsdam angreifen.
Der Trainer Marko Martinic sagt: Spandau sei schlicht besser gewesen. Und sein Team sei nicht gut organisiert gewesen. Das Problem sei nicht, dass Ludwigsburg gegen Spandau verliere. Das Problem sei, wie man verliere - sprich mit zu vielen Gegentoren. „Wir waren nicht hart genug, klar, wir sind ein junges Team, aber wir müssen besser spielen.“ Die Mannschaft sei - mit Blick auf den Euro Cup am vorigen Wochenende - zwei Schritte nach vorne gegangen, „aber dann gehen wir wieder sechs Schritte zurück“.
In Potsdam gebe es keine Ausreden, „dort müssen wir gewinnen“. Exakt diese Worte wählt auch Nino Blazevic, einer der routiniertesten SVL-Spieler im Kader: „Keine Ausreden, das nächste Spiel müssen wir gewinnen.“ Die Mannschaft habe gegen Spandau nicht so gespielt, wie mit dem Trainer abgesprochen. „Wir haben zu viele Konter bekommen und oft nicht gut verteidigt.“ Nun gelte es, das Spandau-Spiel zu analysieren - und dann das miese Ergebnis zu vergessen.
Aleksa Manic sagt, „wir haben nun eine Woche Zeit für die Vorbereitung auf Potsdam - wir müssen uns besser konzentrieren - alles wird gut bis zum nächsten Spiel“.
Gut drei Stunden vorher, Samstagnachmittag, 15.30 Uhr. Los geht‘s. Der SVL gewinnt das Anschwimmen. Angriff, Tor SVL. 1:0 durch Mikail Metodiev. Guter Start. Aber quasi im Gegenzug fällt der Ausgleich. 1:1. Foul SVL, Fünfmeter für Spandau. Treffer zum 1:2. Fünfte Minute, Angriff Spandau, Tor. 1:3. Nächster Angriff der Berliner, abgewehrt. Überzahl SVL. Nichts draus gemacht. Angriff Spandau, Treffer. 1:4. Und wenig später das 1:5 und dann auch noch das 1:6. Pause. So hatten sich die Ludwigsburger den Start in die neue Saison nicht vorgestellt. Fünf Tore Rückstand nach acht Minuten.
Das zweite Viertel beginnt mit dem 1:7. Foul SVL. Strafwurf für Spandau - das 1:8. Wenig später auch noch das 1:9 und das 1:10. Foul Spandau, Strafwurf SVL, gehalten. Dann fallen das 1:11 und das 1:12. Ein Tag zum Vergessen und Abhaken für Ludwigsburg. Dieses Spiel ist wohl verloren - bereits vor der Halbzeit. Dann der Pfiff. Pause. Gedrückte Stimmung auf der Bank und auf den Zuschauerrängen.
Die zweite Hälfte kann aus Ludwigsburger Sicht nur besser werden. Wird sie aber kaum. Eine Parade des SVL-Torwartes Josip Katuša. Angriff Ludwigsburg, aber kein Treffer. Dann geht das Berliner Schützenfest weiter, das 1:13 und das 1:14. Foul SVL, Fünfmeter für Spandau. 1:15. In der vierten Minute des Viertels gelingt Nino Blazevic der Anschlusstreffer zum 2:15. Auszeit. Danach fällt das 2:16. Überzahl Spandau - und das 2:17. Das letzte Viertel. In der ersten Minute fällt das 2:18, wenig später das 2:19.
Ein SVL-Angriff, ein Schuss aufs Spandauer Tor, daneben. Foul SVL, Straffwurf Spandau. Parade Josip Katusa. Ein kleines Erfolgserlebnis, mehr nicht. Nächster Angriff SVL, Treffer durch Tobias Bauer. Das 3:19. Doch das ist nur Ergebniskosmetik. Die herbe Niederlage ist nicht mehr zu verhindern. Bald fallen das 3:20 und das 3:21. Auszeit Ludwigsburg. Angriff SVL. Ohne Zählbares, wieder kein Tor. Aber noch eins für Spandau. 3:22. Zum Schluss macht der SVL-Neuzugang Ivo Dzaja noch das 4:22.
Und dann ist die erste Ludwigsburger Partie in der neuen Saison im neuen Bad zu Ende. Der Trainer Martinic sagt noch: Der Club habe sich eine bessere Premiere erhofft. Auch für die Zuschauer.