Auswärtsspiel beim Wasserball-Rekordmeister
SVL mit verbesserter Leistung
Der SVL geht im Auswärtsspiel beim Rekordmeister Spandau 04 in Führung und hält zunächst ganz gut mit. Schlussendlich geht die Partie in der Wasserball-Bundesliga aber mit 22:7 verloren.
0:1 für Ludwigsburg! In Spandau! Ein Strafwurf, verwandelt vom Routinier Nino Blazevic. Was für ein Start. Der SVL führt beim Rekordmeister! Aber nur eine Minute später fällt der Ausgleich. 1:1. Dann das 2:1 für den Rekordmeister, ein schöner Distanzschuss ins rechte Eck. Nach knapp fünf Minuten das 3:1 für Spandau. Das Team wird die Führung nicht mehr abgeben.
Eine Minute später fällt der Anschlusstreffer, Sergio Prieto Hernandez erzielt das 2:3. Ludwigsburg bleibt dran. Doch dann Unterzahl SVL und das 4:2 für die Berliner. Und wenig später auch noch das 5:2. In der letzten Minute des ersten Viertels macht Tobias Bauer das 5:3. Ende der ersten acht Minuten. Daheim vor dem Livestream sagt der SVL-Präsident Volker Heyn: „Gar nicht so schlecht.“ Das Hinspiel gegen Spandau zu Beginn der Saison hatte Ludwigsburg mit 4:22 deutlich verloren, ohne echten Zugriff zum Spiel bekommen zu haben.
Das zweite Viertel beginnt mit einem Strafwurf für Spandau und dem 6:3. Die Zuschauer rufen: „Spandau, Spandau.“ Schöner Angriff des SVL, aber kein Tor. Konter Spandau und das 7:3. Heyn sagt daheim in Ludwigsburg: „Die Berliner sind schwimmerisch stärker“. Dann Foul Spandau, Strafwurf für Ludwigsburg. Blazevic haut das Ding rein ins Tor der Berliner, 7:4. Ein klar besserer Auftritt des SVL als beim ersten Spiel gegen Spandau in Stuttgart.
Allerdings macht Spandau bald das 8:4. Auszeit SVL. Foul Spandau. Strafwurf Ludwigsburg, aber verschossen. Also weiter 8:4. Angriff Spandau, tolle Parade des SVL-Keepers Josip Katusa. Angriff Ludwigsburg, aber der Schuss landet direkt in den Armen des Keepers. Im Gegenzug das 9:4. Spandau zieht weg. Überzahl SVL, Treffer zum 9:5 durch Domagoj Mijatovic. Dann das 10:5 - und dazu das 11:5 nach einem Ballverlust unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff.
Auch das dritte Anschwimmen geht an Spandau. Aber kein Tor. Mit dem nächsten Spandauer Angriff fällt das 12:5. Pfostenschuss SVL. Dann das 12:6 durch Tobias Bauer und bald das 13:6 für Spandau. Die Berliner spielen super effektiv, verspielen dann aber eine Überzahl. Ein lascher SVL-Schuss aufs Tor, kein Problem für den Spandauer Keeper. Bald das 14:6 - keine Frage, dieses Spiel ist entschieden. Und wieder eine tolle Parade von Katusa, „der beste Mann der Gäste“, so der Kommentator des Livestreams aus Berlin. Trotzdem fällt ein paar Sekunden vor dem Ende des Viertels das 15:6.
Das letzte Viertel beginnt mit einem Strafwurf für Spandau zum 16:6, mit dem 17:6 und dem 18:6. Ludwigsburg lässt nach, hat dann aber endlich mal wieder ein bisschen Platz - macht allerdings kein Tor. Der Schuss geht über den Kasten. Konter Spandau, das 19:6. Auszeit SVL und das 19:7 durch Blazevic. Foul SVL, Strafwurf für Spandau, das 20:7. Trotz der Führung verteidigen die Berliner engagiert - und sie machen das nächste Tor zum 21:7. Die letzte Minute. Konter Spandau, Treffer zum 22:7. Der Schlusspfiff.
Volker Heyn sagt: das Ludwigsburger Spiel sei agiler und besser gewesen als in der Hinrunde, „aber wir haben noch zu viele Chancen im Abschluss vertan“. Leider. Und nochmal: Spandau sei schwimmerisch überlegen, die Berliner seien fast immer zu schnell vor dem SVL-Tor gewesen. Aber klar, niemand habe einen Sieg beim Rekordmeister erwartet. Das Ergebnis stimme ihn einigermaßen hoffnungsvoll.
Dieter Gscheidle sagt: „Alles in allem können wir zufrieden sein.“ Es hätten, so der SVL-Betreuer, aber ein paar Tore mehr für Ludwigsburg fallen können. Und womöglich auch müssen. Das Team habe sich ganz gut aus der Affäre gezogen, „ein Schritt nach vorne“, so Gscheidle. Ludwigsburg könne positiv in die nähere Zukunft blicken - auf das Pokalspiel gegen den SSV Esslingen am 19. Januar und das Hinspiel gegen das spanische Top-Team Terrassa im europäischen Challenger Cup am 24. Januar.
Trotz des recht deutlichen Ergebnisses, ist der Teammanager und zweite Torwart Ivan Pisk ganz zufrieden „mit unserer Leistung“. Der Rückkehrer Domagoj Mijatovic habe stark gespielt, „und Josip war grandios im Tor“. Nino habe das Team makellos geführt. Ivan sagt: „Ich freue mich auf die nächsten Herausforderungen.“
Ganz so euphorisch ist der SVL-Vizepräsident noch nicht. Matthias Nagel sagt am Abend nach dem Spiel, „bei einem 22:7 kann man nicht grundsätzlich zufrieden sein“. Dafür sei das Ergebnis doch zu deutlich. Man habe in der ersten Hälfte aber gesehen: das Team habe das Potenzial, mit Mannschaften wie dem Rekordmeister aus der Hauptstadt mitzuspielen; „wir waren bis auf zwei, drei Tore dran, das war wirklich gut, überraschend gut, das spricht für die Mannschaft“. Im Vergleich zum Hinspiel sei die Leistung „ganz ordentlich“ gewesen. Aber „wir sollten uns nun stetig verbessern“.