Wasserball Challenger Cup
SVL trotz starker Leistung gegen Terrassa raus
Die SVL-Wasserballer haben sich mit einer Topleistung gegen die spanische Spitzenmannschaft CN Terrassa aus dem europäischen Challenger Cup verabschiedet. Ludwigsburg hat bis zum Schluss mitgehalten, lag mehrmals sogar vorne, hat schlussendlich aber verloren.
Die Ludwigsburger Bundesliga-Wasserballer sind mit großer Freude, aber wenigen Erwartungen zum Topspiel gegen die europäische Spitzenmannschaft CN Terrassa nach Spanien gereist. „Wir haben nichts zu verlieren“ - das war das Motto. Ziemlich unbekümmert ist der SVL dann am Mittwochabend in die Partie gestartet. Erster Angriff Terrassa, kein Treffer. Gegenangriff, Nino Blazevic, Tor! 0:1 für den SVL.
Neun Tore Rückstand aus dem Hinspiel im Januar - mit diesem Gepäck war Ludwigsburg ins Spiel gestartet. „Jetzt nur noch acht“, sagt der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel nach dem ersten Treffer, er sitzt daheim in Ludwigsburg am Livestream, wohl wissend, dass ein Sieg trotz der Führung eher unwahrscheinlich sein dürfte.
Nächster Angriff SVL, wieder Nino Blazevic - das 0:2. Was für ein Start! Die dritte Minute, der Anschlusstreffer für den klaren Favoriten. 1:2. Ludwigsburg verteidigt clever, liegt immer noch in Führung gegen die spanische Nummer drei. Doch dann der Ausgleich zum 2:2. Eine Partie auf Augenhöhe. Wer hätte das erwartet? Gut zwei Minuten vor dem Ende des Viertels geht Terrassa erstmals in Führung. 3:2. Aber der SVL lässt sich nicht beeindrucken, Kristian Lipar macht das 3:3. Ein super Viertel für das Team aus Deutschland. Terrassa, so scheint es, ist ein wenig überrascht. Starke Ludwigsburger!
Auch das zweite Anschwimmen geht an Terrassa. Ein schwacher Angriff. Dann der SVL am Ball. Guter Abschluss, Tor. Ivo Dzaja macht 3:4 für Ludwigsburg. Terrassa findet immer noch nicht wirklich ins Spiel. Der nächste missglückte Angriff folgt. Ludwigsburg erhöht den Druck - und macht das 3:5. Getroffen hat der Ex-Terrassa Spieler Sergio Prieto Hernandez. Er wird später sagen: „Wir konnten nicht gewinnen, aber wir haben einen guten Job gemacht. Wir haben gekämpft, haben sie nicht wegziehen lassen. Ich bin stolz auf das Team, wir wussten, Terrassa ist besser.“
Im Match folgt bald der Anschlusstreffer der Spanier zum 4:5. Terrassa dreht auf, zwei knallharte Pfostentreffer, aber kein Tor. Angriff SVL. Auch kein Treffer. Bald das 5:5 und das 6:5. Erstmals liegt das Heimteam vorne. Jetzt sind die Spanier einen Tick besser, machen auch noch das 7:5. Doch Ludwigsburg bleibt weiter dran, Mikael Metodiev gelingt das 7:6. Ein spannendes Spiel. Zwischenbilanz beim Halbzeitpfiff: Ludwigsburg ist ein komplett ebenbürtiges Team.
Die zweite Hälfte des Spiels - wieder hat Terrassa zunächst den ersten Ball. Angriff, Tor, 8:6. Im Gegenzug gelingt Sergio Prieto Hernandez der neuerliche Anschlusstreffer zum 8:7. Terrassa macht das 9:7, wieder zwei Tore vorne. Aber nicht lange, denn bald schießt Guram Kutchuashvili das 9:8 für Ludwigsburg. Wenig später wieder ein Treffer für Terrassa. 10:8. Auszeit SVL, aber dann das 11:8. Die erste Drei-Tore-Führung der Partie. Tobi Bauer 11:9 - Auszeit Terrassa und das 12:9. Ludwigsburg vergibt Chancen, und die Heimmannschaft dreht weiter auf. 13:9. Eine tolle Parade von Josip Katusa - und das Ende des dritten Viertels.
Das letzte Anschwimmen geht an Ludwigsburg. Aber kein Treffer. Überzahl SVL und Treffer SVL, Nino Blazevic zum 13:10. Dann Tobi Bauer, das 13:11. Es bleibt spannend. Auch ein paar Minuten vor dem Ende! Die nächste Parade von Josip Katusa. Sehr gute Abwehrarbeit auf beiden Seiten. In der fünften Minute dieses vierten Viertels fängt Ludwigsburg das 14:11. Aber im Gegenzug macht Sergio Prieto Hernandez das 14:12. Und weiter super Abwehrarbeit des SVL. Die letzte Minute. Terrassa macht noch das 15:12, dann ist das Spiel aus. Ludwigsburg hat gegen diese europäische Spitzenmannschaft sehr gut gespielt, aber verloren. Viele sagen: Diesmal noch verloren.
Der Ludwigsburger Keeper resümiert: „Das ist ein großer Erfolg für uns und für den Verein.“ Toll begonnen, das Tempo hoch gehalten, immer auf den Sieg gehofft - und entsprechend gespielt. Und der SVL-Trainer Marko Curic erklärt, seine Männer hätten exzellente Abwehrarbeit gezeigt, „ich bin sehr stolz, weil wir nie aufgegeben haben“. Eine weit bessere Partie als das Hinspiel. Die Favoriten aus Terrassa hätten gewonnen, „ich wünsche ihnen alles Gute fürs Halbfinale.“
Nino Blazevic: „Wir haben unser Bestes gezeigt, haben gezeigt, dass wir mithalten können, auch mit einer europäischen Spitzenmannschaft. Wir haben keine Angst, brauchen noch ein bisschen mehr Zeit mit dem neuen Trainer und den vielen neuen Spielern in dieser Saison.“ Der Schlüssel zum Erfolg: viel zusammen trainieren, sich noch besser kennenlernen, immer besser und besser werden. Der Kapitän ist sich sicher: „Wir können noch viel erreichen. Ich bin stolz. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Im nächsten Jahr geht die Reise weiter.“
Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle spricht nach dem Abpfiff von einer „absolut soliden Leistung“, im Vergleich zum Hinspiel wieder eine Steigerung, ein weiterer Schritt nach vorne. Mehrere ausgeglichene Viertel, „eins ging sogar an uns“, super Abwehr, nur zwei Ausschlüsse. Der SV Ludwigsburg habe sich „ehrenvoll aus dem europäischen Wettbewerb verabschiedet. Alles gut, toller Auftritt der Junge, Hut ab“, so Gscheidle.
Matthias Nagel sagt, „das war ein würdiger Abschluss, wir haben uns gut verkauft, sind gegen die stärkste im Cup verbliebene Mannschaft ausgeschieden, haben das Spiel souverän gespielt, voll dagegen gehalten.“ Auf diese Leistung könne das Team aufbauen, „wir sind gut gerüstet für die kommenden Aufgaben“. Als nächstes steht das DSV-Pokalspiel gegen den SV Cannstatt auf dem Programm.