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Wasserball

Tobias Bauer wird Nationalspieler

Manchen Unkenrufen zum Trotz hat sich jetzt ein junger Wasserballer beim Bundesligisten SV Ludwigsburg zum deutschen Nationalspieler entwickelt: Tobias Bauer fährt mit dem U20-Team zu einem Turnier nach Serbien.

Der Ludwigsburger Bundesliga-Wasserballer Tobias Bauer hat sich seit seinem Wechsel zum SVL im Sommer 2021 permanent verbessert, stetig gesteigert. Der junge Mann, 2003 in Saarbrücken geboren, hat sich dabei seine Unbekümmertheit bewahrt. Tobias Bauer gehört längst zu den Leistungsträgern des Teams aus der Barockstadt, das Ende März in der Final-Four-Runde des DSV-Pokals spielte.

Diese Entwicklung des Sportlers, der bis zu seinem Wechsel zum SVL in der U18 bei Neustadt gespielt hatte, ist auch dem Trainer der deutschen U20-Nationalmannschaft aufgefallen. Bauer wurde jetzt von Nebojsa Novoselac in das Nachwuchsteam berufen, er fährt mit zu einem Turnier in Serbien, ist ganz happy und hofft, dass die U-Nationalmannschaft im Sommer bei der WM in Rumänien dabei sein wird.

Tobias Bauer übernimmt auch die Verantwortung im Team, wenn von Nöten (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Tobias Bauer sagt mit Blick auf seine Berufung: „Die Nominierung in die Nationalmannschaft kam für mich ziemlich überraschend, auch, weil ich in den vergangenen Jahren nie berücksichtigt worden bin.“ Er habe gar nicht mehr mit einem Anruf des Nationaltrainers gerechnet, „das kam für mich alles sehr plötzlich.“

Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel hingegen hatte beim Wechsel vom Tobi nach Ludwigsburg eine Kiste Sekt darauf gewettet, dass der Tobi eines Tages Nationalspieler wird. Tobias’ damaliger Teammanager in Neustadt hatte dagegen gehalten und erklärt, der Nachwuchsspieler solle lieber noch mindestens ein Jahr in der Zweiten Liga bleiben, er sehe Bauer auch eher nicht in der nationalen Auswahl. Ein Irrtum, wie sich jetzt herausstellt.

In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hatten aus dem Südwesten fast ausnahmslos der SSV Esslingen und der SV Cannstatt deutsche Nationalspieler gestellt. Der SV Ludwigsburg wird in der kleinen deutschen Wasserballwelt mitunter kritisiert für sein Konzept. Beim SVL spielten zu viele Wasserballer aus dem Ausland, die eigene Nachwuchsarbeit könnte besser sein, heißt es gelegentlich.

Tobias Bauer steuerte regelmäßig Treffer bei (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Der Verein jedoch hat vor ein paar Jahren eine Idee entwickelt, wie Ludwigsburg auch für den nationalen Nachwuchs interessant werden könnte. Das Motto: von oben nach unten. Der Verein hat ein paar international erfahrene Spieler ins Team geholt, wie Nino Blazevic und Josip Katusa, die mit ihrer Professionalität das Niveau im Training und in den Spielen steigern. Damit ist der SVL oben angekommen in der Liga - und ganz offenkundig damit auch interessant für deutsche Nachwuchsspieler. Das Konzept geht auf. Der SVL ist in der Liga und im Pokal dran an den ganz großen Vereinen.

Vor knapp einem Jahr hat der deutsche U18-Nationalspieler Ivo Dzaja vom SSV Esslingen zum SVL gewechselt. Ivo gehört längst zum Kern der Ludwigsburger Bundesligatruppe. Die Vereinsführung ist sich ziemlich sicher: auch künftig wird der SV Ludwigsburg für weitere Spieler interessant bleiben, denn man bietet nahezu perfekte Bedingungen.

Die Ludwigsburger Spieler trainieren zwölf- bis vierzehnmal in der Woche. Die SVL-Wasserballer werden bei der Suche nach Jobs, Studienplätzen und Wohnungen unterstützt. Tobias Bauer zum Beispiel studiert an der Dualen Hochschule Stuttgart Sportmanagement, er ist beim Sportkreis Ludwigsburg angestellt. Der Verein hat mit Marko Curic Anfang dieses Jahres einen erfahrenen Trainer engagiert, der zuvor für den kroatischen Verband in verschiedenen Jugendnationalmannschaften Nachwuchstalente gefördert hat.

Matthis Nagel sagt, der Trainer der deutschen Herren-Wasserball-Nationalmannschaft, Milos Sekulic, habe signalisiert, dass er Tobias Bauer mittelfristig im Team sehe und ihn bereits in den erweiterten A-Kader berufen. Das wäre sowohl für den Spieler als auch für den SV Ludwigsburg ein toller Erfolg. Der Verein hätte nach dem Rücktritt von Timo van der Bosch, der bis zum Sommer 2022 für Ludwigsburg gespielt hat, wieder einen Mann in der Männer-Nationalmannschaft.

Der Tobi war dem Timo vor rund zwei Jahren während eines Spiels des SVL gegen Neustadt aufgefallen, man vereinbarte ein Probetraining in Ludwigsburg und wurde sich bald einig. Seither gehört Tobias Bauer zum Kader des Bundesligisten SVL.

Der neue U20-Nationalspieler selbst bleibt bescheiden und sagt mit Blick auf die Herrennationalmannschaft: „Vielleicht später mal.“ Der SVL-Vize Nagel indes sagt: Die Wasserball EM, die im kommenden Jahr in Israel ausgetragen wird, sei durchaus eine Option für ihn. Nagel würde glatt wieder eine Kiste Sekt darauf wetten, dass Bauer über kurz oder lang in die Herren-Nationalmannschaft berufen wird.