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Best-of-Three: Erstes Spiel in Hannover

Ersatzgeschwächter SVL unterliegt gegen die Sharks

Noch ist nichts verloren - außer das erste Spiel gegen die White Sharks Hannover. Am Wochenende muss Ludwigsburg gewinnen, nur dann wird’s was mit dem Einzug ins Halbfinale.

Die Ludwigsburger Bundesligawasserballer haben in den vergangenen Tagen kaum zusammen trainieren können, denn zeitweise war das halbe Team krank. Und dann haben die SVL-Männer auch noch schweres Gepäck dabei: die zwei bitteren Niederlagen beim Pokalturnier Ende März in Düsseldorf. Der Trainer Marko Curic, die Spieler und die Betreuer sind sich am Mittwochabend kurz vor dem Anpfiff der Bundesligapartie in Hannover gegen die White Sharks nicht sicher, wo das Team steht. Im Stadionbad Hannover treffen der Ligavierte (SVL) und der Ligafünfte (Sharks) aufeinander. Es dürfte spannend werden.

Vitor Pavicic-Capucho konnte gegen seine früheren Mitspieler der White Sharks Akzente setzen (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Nach dem Abpfiff ist klar: am kommenden Wochenende gilt es, dann muss der SVL gewinnen, wenn das große Ziel - Einzug ins Halbfinale - gelingen soll. Diese erste Partie der sogenannten Best-of-Three haben nämlich die Sharks mit 17:12 für sich entschieden. Beim SV Ludwigsburg haben fünf Spieler gefehlt - und die Sharks sind mit ihrem top Kader angetreten, zu dem auch Spieler der zweiten, besseren Mannschaft aus Hannover gehören, ein paar Wasserballer haben zwei Startrechte, sie dürfen sowohl für die Sharks als auch für den amtierenden deutschen Meister Waspo spielen.

Ein Kuriosum, das es wohl nur im Wasserball gibt. Nach der Partie sind der Ludwigsburger Trainer Marko Curic und die Spieler auch gar nicht unzufrieden, sie verweisen auf ihren ersatzgeschwächten Kader und die zwei sehr guten Phasen im Spiel gegen die Sharks mit vielen Toren für den SVL.       

Gut eine Stunde vorher. 19.30 Uhr. Der Anpfiff. Die beiden Teams tasten sich ab. Dann Foul SVL, Strafwurf für die Sharks, das 1:0. Doch quasi im Gegenzug, der Ausgleich. Der Ludwigsburger Kapitän Nino Blazevic macht das 1:1. In der vierten Minute legen die Gastgeber nach. 2:1. Ludwigsburg kommt nicht richtig ins Spiel. Unterzahl SVL - und der nächste Gegentreffer. Hannover führt mit 3:1. Kein guter Start für den SVL. Wieder Unterzahl Ludwigsburg - und das 4:1.

Die SVL-Wasserballer sind verunsichert, finden zunächst keine Mittel gegen die White Sharks. Foul SVL, Strafwurf Hannover, das 5:1. Wenige Sekunden später gelingt Sergio Prieto Hernandez der Anschlusstreffer zum 5:2. Das erste Viertel ist eines zum Abhaken.

Kapitän Nino Blazevic hadert mit zwei schwachen Phasen im Spiel gegen die White Sharks (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Im zweiten Viertel tut sich zunächst nichts. Erst in der dritten Minute fällt ein Tor - für den SVL, Mikael Metodiev macht das wichtige 5:3. Ludwigsburg kommt ran. Sergio setzt nach, macht das 5:4. Und dann schlägt der SVL-Nationalspieler Tobias Bauer zu, der Ausgleich zum 5:5. Was für eine Aufholjagd! Und weiter geht’s: Jakov Skiljic macht das 5:6. Die erste Führung für den SVL, es wird indes die letzte in dieser Partie bleiben. Knapp eine Minute später: der Ausgleich zum 6:6. Kurz vor dem Halbzeitpfiff das 7:6. Es bleibt spannend.

Die zweite Hälfte beginnt mit den nächsten Toren für die Sharks. 8:6, 9:6, 10:6, 11:6. Ludwigsburg ist nach der guten Phase vor der Halbzeit von der Rolle. Nichts gelingt - bis Nicolai Dimitrov den Anschlusstreffer zum 11:7 erzielt. Doch dann geht das Schützenfest der Sharks weiter. Das 12:7 und das 13:7. Bald legt Sergio für den SVL nach. 13:8. Wenig später steht es 14:8. Zu diesem Zeitpunkt dürfte allen klar sein: das erste Spiel der Best-of-Three geht wohl an Hannover. Sechs Tore sind kaum mehr aufzuholen.

Ludwigsburg muss also die nächsten zwei Heimspiele gegen die Sharks gewinnen, wenn es was mit dem Einzug ins Halbfinale werden soll. Tobi Bauer macht das 14:9, Nino Blazevic das 14:10 und Domagoj Mijatovic 14:11. Dann Tor für die Sharks zum 15:11. Foul SVL. Strafwurf und Tor Hannover. 16:11. Auszeit SVL, und Treffer Tobi Bauer zum 16:12. Aber das ist nur noch Ergebniskosmetik. Vier Tore sind in gut drei Minuten sicher nicht mehr möglich. Kurz vor dem Ende des Spiels das 17:12 - und dann der Abpfiff.

Marko Curic’ Bilanz: „Das Spiel war OK, wir haben nicht aufgegeben, haben gekämpft.“ Die Tatsache, dass auch ein paar Waspo-Spieler im Kader der Sharks standen, bedeute: „Sie haben Respekt vor uns.“ „Wir wollen das Semifinale erreichen, wir brauchen mehr Tore, wir haben das Spiel in der Liga gegen die Sharks gewonnen“, daran geht es anzuknüpfen. „Ich hoffe auf zwei Heimspiele in Stuttgart.“

Die Teams treffen zunächst am Samstag aufeinander, nur wenn der SVL diese Partie gewinnt, dann wird das dann entscheidende dritte Spiel am Sonntagnachmittag ausgetragen. Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt, Ludwigsburg habe in dem Spiel am Mittwoch in Hannover ein paar Tore zu viel gefangen, „aber das spielt jetzt eh keine Rolle mehr“. Man habe der Woche mit den vielen erkrankten Spielern Tribut zollen müssen, mit dem dezimierten Kader sei kaum mehr möglich gewesen. Er hoffe, dass der SVL am Wochenende mit der kompletten Mannschaft antreten kann und dass Ludwigsburg dann zeigen kann: „Wir sind das bessere Team“.

In der Offensive verbessert - Sergio Prieto Hernandez und sein Team zeigten sich treffsicherer (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Sergio Prieto Hernandez sagt, die Sharks seien im Vorteil gewesen - und hätten diesen eiskalt genutzt. „Ein Spiel mit vielen Toren, auch mit zwölf Toren für uns, das war gut.“ Im Spiel am Samstag sei der SVL im Vorteil, „wir spielen zu Hause mit unseren Fans im Rücken“ - und hoffentlich auch mit den am Mittwoch noch erkrankten Spielern.

„Wir wollen in die nächste Runde einziehen.“ Kapitän Nino Blazevic sagt: „Wir hatten unsere Chance, hatten zwei schlechte Phasen mit zu vielen Gegentoren, sind aber zurück ins Spiel gekommen.“ Fünf fehlende Spieler - Kristian Lipar, Kende John, Ivo Dzaja, Ivan Pisk und Leopold Friedrich - hätten zum Resultat beigetragen. „Wir konnten kaum wechseln.“ Das dürfe nicht als einzige Entschuldigung herhalten, sei aber eine Erklärung für die zweitweise schlechte Leistung mit zu vielen Gegentoren.

Im kommenden Spiel am Samstag laute das Motto: alles oder nichts. „Wir müssen unsere beste Leistung zeigen, wir werden mit dem kompletten Team antreten, die Sharks werden uns nicht die Hosen ausziehen, das kann ich versprechen, wir werden 200 Prozent geben.“

Das zweite Spiel der Best-of-Three im Sportbad Stuttgart am Samstag, 15. April, wird um 18 Uhr angepfiffen und live im Internet übertragen. Wenn der SVL gewinnt, wird am Sonntag, 16. April, das dritte Spiel ausgetragen, Anpfiff wäre um 16 Uhr.