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Wasserball Euro Cup in Budapest

Ein gutes Viertel reicht gegen Mataro nicht

Am Ende des letzten der drei Euro Cup Spiele geben die Ludwigsburger Wasserballer Vollgas. Diese Leistung im vierten Viertel - quasi im Schlussspurt - reicht gegen CN Mataro, das vermeintlich schwächste Team in der SVL-Gruppe, nicht für den Sieg. Bilanz eines turbulenten Wochenendes in Budapest: keine Punkte geholt, viele Erfahrungen gesammelt.

Am Ende geben die Ludwigsburger Wasserballer gegen Mataro Vollgas. Leider erst ganz am Ende. Das letzte Viertel im letzten Spiel am Wochenende geht mit 4:1 an den SVL. Die ersten drei Viertel  gewinnen die Spanier von CN Mataro. Die Partie endet schließlich einigermaßen knapp mit 12:9 für CN. Ludwigsburg kann in der ersten Runde des Euro Cups mit drei Spielen nichts gewinnen - außer Erfahrungen - und verabschiedet sich aus dem internationalen Geschäft, zumindest für dieses Jahr. Die Mannschaft kann sich jetzt voll auf die Bundesliga konzentrieren, die für den SVL am kommenden Samstag im Freibad Hoheneck mit dem Kracher gegen den Rekordmeister Spandau 04 beginnt.     

Vor dem Spiel war Schwarz-Gelb top motiviert, den ersten Sieg zu holen (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Das letzte von drei Spielen am Wochenende beim Euro Cup in Budapest ist schnell erzählt: Das erste Anschwimmen gewinnt Ludwigsburg, aber kein Tor. Unterzahl CN und trotzdem das 1:0 für die Spanier. Keine Ruhe im SVL-Spiel, blöde Ballverluste, schlechte Pässe. Der SVL-Keeper Max Vernet Schweimer hält ein paar Schüsse. Vorne sind die Ludwigsburger zu schwach, bald fällt das 2:0. Überzahl SVL und ein schönes Tor: Guram Kutchuashvili macht das 2:1. Kurz vor Schluss des Viertels das 3:1 für CN.

Zweites Viertel, CN holt den Ball. Weiter wie im ersten Viertel, Tor CN zum 4:1. Foul SVL, Strafwurf und Tor Mataro. 5:1. Überzahl SVL, gute Chancen werden vergeben. Unterzahl, 6:1. So hatten sich die Spieler und der Trainer Raul de la Pena das nicht vorgestellt, wenn man wirklich noch gewinnen will, dann müssen jetzt Tore fallen. Das passiert aber vorerst nicht. Die nächste Chance vertan. Und das nächste Gegentor, 7:1. Endlich ein Überzahlspiel mal genutzt, Zoran Bozic macht das 7:2. Wenig später das 8:2. Dann wieder Guram, der Ludwigsburger Top-Torschütze an diesem Tag erzielt das 8:3. Halbzeit.

Einstimmung auf das letzte Euro-Cup Spiel (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Im dritten Viertel wieder Guram, diesmal sitzt sein Schuss aus der Distanz, 8:4. Ludwigsburg ist jetzt besser im Spiel, Foul CN, Strafwurf SVL, der Kapitän Nino Blazevic macht das 8:5. Aber Mataro legt nach. 9:5. 10:5. 11:5. Dieses Spiel dürfte entschieden sein. Das letzte Viertel kann der SVL nur noch zur Schadensbegrenzung nutzen. Und das gelingt. Und wie! Tobias Bauer macht das 11:6. Parade Max. Schöne Kombination, Treffer zum 11:7, wieder Tobias. Warum nicht von Beginn an so? Das fragen sich vermutlich viele Zuschauer. Gute Abwehr, blitzschnell vorne, Foul CN, der Strafwurf ist im Nachschuss drinnen, diesmal Timotej Filo. 11:8. Und der nächste Treffer für den SVL, das 11:9 - wieder durch Guram. Jetzt gelingt fast alles, gute Abwehr, Ludwigsburg ist immer wieder schnell vorne. Die letzte Minute. Auszeit Mataro. Die Spanier erzielen noch das 12:9. Und dann ist das Spiel aus.

Guram sagt nach dem Abpfiff: Der Gegner habe „sehr diszipliniert“ angefangen, „wir sind leider erst am Ende wach geworden“. Es gelte, an der Ballkontrolle zu arbeiten und das taktische Denken zu verbessern. Der Ludwigsburger Kapitän: „Wir müssen noch viel arbeiten“, Wiederholung sei die Mutter des Könnens. Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt, die „schlechte Mann-mehr-Quote“ sei entscheidend gewesen, in Überzahl hätten die Ludwigsburger zu wenig Tore geschossen. Die Spanier hätten das besser gemacht. Zudem hätten einige Ludwigsburger Spieler „under-performt“, nur Guram sei meistens voll da gewesen. Dieters Motto: „Immer positiv weiterdenken, wir haben wieder viel während der Tage in Ungarn gelernt. Wir wissen, woran es noch fehlt und woran wir arbeiten müssen.“

Erneut mit viel Bewegung im Spiel der Spanier, war das Team von Coach de la Pena im Abwehrspiel gefordert (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

Der Trainer sagt, „wir haben zwei Viertel verschlafen und die Spanier spielen lassen.“ Auf diesem Euro-Cup-Niveau „darfst du am Anfang nicht schlafen“. Sein Team habe noch zu wenig Spielpraxis, die anderen Teams seien in ihren Ligen daheim längst gestartet. „Das soll aber keine Ausrede sein, wir haben nicht gut gespielt.“ Mataro sei schlagbar gewesen, die Ludwigsburger Mannschaft ohne Spielpraxis habe aber dem Druck nicht standgehalten. „Ich verliere ungern, aber jetzt haben wir viele Informationen und wissen, wie wir weiterarbeiten müssen.“

Matthias Nagel, SVL-Vizepräsident: „Wir sind noch nicht so weit, die Vorbereitung fehlt, wenn das erste offizielle Spiel der Mannschaft im Euro Cup ist, dann ist das eben nicht optimal.“ Das Team müsse sich noch finden. Das top besetzte Turnier sei eine gute Vorbereitung auf die Saison in der Bundesliga. Aber klar, „wir hätten uns am Ende einen Sieg gewünscht, auch für die Moral. Wir müssen anerkennen: Die anderen sind ein bisschen weiter. Wir wissen, wo wir hin wollen und was wir dafür tun müssen - das Wochenende war deshalb sehr gut für uns.“ Matthias Nagel weiter: „Wir haben eine gute Mannschaft mit viel Potenzial.“ Dieses Potenzial sollte der SVL gleich am kommenden Samstag zeigen; Spandau spielt sicherlich auf einem Niveau mit den beiden ungarischen Teams in der Ludwigsburger Euro Cup Gruppe.