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Vize-Präsident Matthias Nagel im Interview

Mehr Schwimmzeiten als der SVL bietet kaum ein anderer Verein im Land

Der SVL hat so viele Mitglieder wie schon sehr lange nicht mehr: fast 1.600. Auf dem Vereinsgelände am Neckar tut sich was. Die Wasserballer haben sich in der Bundesliga etabliert, sollen aber noch besser werden. Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel blickt im Interview zurück auf das Jahr 2023 und auch ein bisschen voraus.

2022 war ein schwieriges Jahr, wegen Corona und der Energiekrise. Mit welchem Schlagwort lässt sich 2023 beschreiben?

Neustart unter veränderten Normalbedingungen.

 

Hat der Verein weitere Mitglieder gewonnen?

Insgesamt sind wir - Stand Ende Dezember - bei 1.587 Mitgliedern. Ein Rekordwert, seit Jahrzehnten hatte der SVL nicht mehr so viele Mitglieder. Ein weiterer Ausbau ist möglich, wobei wir sicherlich bald an Kapazitätsgrenzen stoßen.

 

Der SVL hat 2023 regelmäßig Schlagzeilen gemacht, welche waren die größten Erfolge?

Die Teilnahme unserer Wasserballer am Pokal Final-Four kann man durchaus als historisch bezeichnen, auch wenn es am Ende leider nicht für eine erste Medaille gereicht hat. Der SVL stellt zurzeit zwei deutsche EM-Teilnehmer: Zoran Bozic und Max Vernet Schweimer - das gab es seit 50 Jahren nicht mehr! Mit Tobias Bauer steht bereits der nächste Aktive im erweiterten Kader.

 

Was gibts von den anderen Abteilungen zu berichten?

Die Triathleten haben sich individuell toll entwickelt und einige Titel geholt. Sophia Salzwedel ist Deutsche Meisterin über die Mitteldistanz geworden, Fabian Knobelspies Vizemeister. Das Männer-Team hat sich in der 2. Bundesliga etabliert und zählt zu einer festen Größe mit viel Potential. Und bei den Kanuten freuen wir uns über eine aktive Gruppe an Sportlern, die wieder bei Regatten starten und mit Uwe Jabs einen Altersklassen-Vizeweltmeister stellen. Im Schwimmsport sind wir noch im Aufbau, wobei unser Master-Schwimmer Martin Tschepe auch Vizeweltmeister geworden ist, im Eisschwimmen.

  

Die Bundesliga Wasserballer sind das Aushängeschild des Vereins - das Team ist runderneuert, aber noch nicht da, wo man hin will. Zu viele Spiele verloren. Trotzdem zufrieden?

Wir gehören seit mehreren Jahren zu den Top acht Teams in Deutschlands. Das ist für einen kleinen Verein wie den SVL jedes Jahr aufs Neue ein riesiger Erfolg. Dabei mit Vereinen mit Bundes- und Landesstützpunkt mitzuhalten, die finanziell wie personell umfangreich gefördert werden, macht uns zufrieden und auch ein bisschen stolz.

 

Was ist nötig, um ganz vorne in der Bundesliga mitspielen zu können?

Für den nächsten Schritt bedarf es einer noch breiteren Unterstützung der lokalen Akteure, aber auch der Spitzenverbände. Die Rahmenbedingungen in Ludwigsburg müssen weiter verbessert werden, nur dann können wir eines Tage mal auf einem Niveau wie etwa Spandau oder Waspo Hannover spielen.

 

Aktuell steht der SVL auf Platz fünf in der Liga, zufrieden?

In dieser Saison läuft es noch nicht ganz rund und alle im Verein sind sich einig, dass sportlich noch mehr möglich sein sollte. Wir hoffen auf mehr Siege und Punkte in der Rückrunde, um das Team für die Playoffs in eine bessere Position zu bringen. Das Ziel bleibt weiter ein Tabellenplatz, der uns wieder in den Euro Cup bringt.

 

Welche sportlichen Ziele hat der Club mittel- bis langfristig, speziell mit Blick auf den Nachwuchs, der sich beim SVL in allen Sportarten zurzeit ein bisschen schwer tut.

Wir wollen in allen Bereichen Qualität bieten, was sehr fordernd ist. Im Nachwuchsbereich wollen wir im Anschluss an die breite Grundförderung beim Schwimmenlernen auch im Breiten- und Leistungssport Akzente setzen. Wir hoffen, dass auch mit Hilfe der neuen Stadtverbandstrainerstelle im Wasserball diese Anstrengungen nun Früchte tragen.

Vize-Präsident Matthias Nagel zieht ein positives Fazit des vergangenen Jahres (Foto: Schwimmverein Ludwigsburg)

2022 hieß es: die Abteilung Synchronschwimmen stehe womöglich vor einer Neugründung. Was hat sich seither getan?

Leider nicht mehr viel. Alle Ansätze haben sich nicht wie erhofft entwickelt. Wir bleiben aber dran.

 

Immer mehr Kinder können nicht schwimmen, der SVL bietet zig Kurse an. Trotzdem ist die Warteliste mit Namen von Mädchen und Buben, die schwimmen lernen sollen, lang. Was fehlt? Schwimmlehrer oder eher Platz in den Bädern?

Es mangelt an beidem. Auch wenn wir permanent weitere Trainerinnen und Trainer ausbilden und mit dem Campusbad mit einem tollen Lehrbad gesegnet sind. Die Abstimmung mit den Schulen und den anderen Vereinen zur Optimierung der Nutzung der Wasserflächen wurde intensiv geführt, konnte schließlich zu einem guten Abschluss gebracht werden. Dieser stetige Austausch ist wichtig und wir freuen uns, dass die Stadt Ludwigsburg sich das Schwimmenlernen auf die Fahnen geschrieben haben. Mit einem Schwimmkongress soll das Thema der immer noch steigenden Zahl der Nichtschwimmer gemeinsam angegangen werden.

 

Stichwort Bäder: rund um Ludwigsburg werden Bäder geschlossen, vorübergehend oder sogar für immer. Gibt’s was Neues in Sachen Traglufthalle für das Freibad Hoheneck? Ist der Verein weiter im Gespräch mit der Stadt?

Wir sind weiter bemüht das Thema interkommunal anzusprechen und für eine kostengünstige und kurzfristige Lösung mit einer Überdachung des Freibads zu werben. In Zeiten knapper Kassen bei den Kommunen ist das sicherlich keine einfache Diskussion. Für jede Gemeinde wird es in den nächsten Jahren viele Streichthemen geben, vermutlich geben müssen. Beim Sport und speziell beim Schwimmsport darf aber nicht weiter gestrichen werden, ohne Wasser lässt sich Schwimmen nicht erlernen. Wenn das nicht allein machbar ist, sollte man das gemeinsam mit anderen Kommunen angehen.

 

Auf dem Vereinsgelände am Neckar tut sich was: das Areal ist aufgeräumt. Gibt es Umbau-Pläne? Wie können - oder müssten - sich die Mitglieder einbringen?

Das Projekt „Wandelhalle“ am Neckar ließ sich leider nicht realisieren, in erster Linie aus Kostengründen. Uns war es wichtig, das Vereinsgelände für unsere Vereinsmitglieder wieder als Sport- und Freizeitfläche nutzbar zu machen. Die Einzelteile der alten Halle aus Holz sind weg. Das Gelände ist wieder frei. Im Frühjahr wird der Rasen neu eingesät, dann steht das Areal allen Mitgliedern als exklusive Liegefläche in Freibadnähe zur Verfügung. Wir wollen das Gelände nachhaltig entwickeln. Diese Fläche bietet viele Möglichkeiten, nun gilt es zu prüfen, welche Nutzung gewünscht ist. Wir sind für Vorschläge offen und freuen uns über jede Unterstützung.

 

Die Schwimmzeiten für die Mitglieder im Campusbad morgens und an den Wochenenden sind beliebt, speziell in der Früh ist immer viel los. Viele Mitglieder wünschen sich Zeiten auch am Nachmittag. Warum ist das nicht so einfach umzusetzen?

Es wurden zusätzliche Zeiten am Dienstag- und Donnerstagabend im Campusbad für alle Schwimmerinnen und Schwimmer ergänzt. An den Nachmittagen ist das Bad bereits sehr gut mit allen Kinder- und Jugendgruppen belegt, so dass wir da gerne mehr Schwimmspaß für alle anbieten würden, was aber leider unter den aktuellen Gegebenheiten nicht möglich ist.

 

Die Hauptversammlung ist überfällig. Warum die Hängepartie? Gibt es einen Termin?

Ja, da hängen wir tatsächlich in der Luft. Wir arbeiten mit unserem Steuerberater an den entsprechenden Jahresabschlüssen, ohne die eine Versammlung wenig ergiebig wäre. Wir sind optimistisch, dass wir demnächst alles ausgearbeitet haben und peilen eine Versammlung in den nächsten Wochen an. Um zukünftig wieder mit mehr Auftrieb den Verein voranzubringen, bedarf es veränderter Strukturen - im Ehrenamt wie im Hauptamt. Daran arbeiten wir sehr intensiv.

 

Ein Blick in Richtung Frühling: wann soll das Freibad öffnen? Wird es wieder das Late-Night-Schwimmen nur für Vereinsmitglieder geben?

Es kann wohl klassisch von einer Öffnung Anfang Mai ausgegangen werden, genauso von einem exklusiven Schwimmen am Abend über die Sommermonate. Mit den Angeboten im Campusbad und im Freibad steht der SVL sehr gut da: Mehr Schwimmzeiten bietet kaum ein anderer Verein im Land - und die positiven Rückmeldungen der Mitglieder in Zahlen und Kommentaren bestärkt uns in unserer Arbeit.