Wasserball-Länderspiel in Hoheneck
Der Bundestrainer ist zufrieden mit seinen vier SVL-Spieler
Das Länderspiel gegen Australien im Freibad Hoheneck hat das Team Deutschland zwar mit 10:17 verloren. Die Zuschauer, die Sportler und die Verantwortlichen beim SVL waren dennoch höchst zufrieden. Und der Nationalcoach Milos Sekulic lobte die vier SVL-Nationalspielern, die in Ludwigsburg zum Einsatz kamen.
Top Wetter, tolle Stimmung, geschätzt etwa 300 Zuschauer am Beckenrand des Freibads in Ludwigsburg-Hoheneck und ein zufriedener Bundestrainer: das Wasserball-Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Australien war ein Highlight der Saison, speziell für die vier Spieler des SV Ludwigsburg, die zum Einsatz gekommen sind. Zoran Bozic, Max Vernet Schweimer, Tobias Bauer und Andrei Covaci bekamen Lob vom Bundestrainer Milos Sekulic. Nicht nur für die in diesem Heimspiel gezeigte Leistung, sondern für ihren Einsatz „bei allen Maßnahmen“.

Die Nationalmannschaft war Ende Juni in Serbien - zum Training mit dem serbischen Nationalteam. Anschließend ging die Reise nach Stuttgart, in der Region fanden dann zwei Spiele gegen Australien statt. Zunächst in Esslingen (12:15) und dann in Hoheneck (10:17). Die Männer von Down Under breiten sich in Europa auf die Olympischen Spiele vor, die Mitte Juli in Paris beginnen. Deutschland hat sich leider nicht qualifiziert, trainiert wird freilich trotzdem.
Alle vier SVL-Spieler seien fleißig, engagiert und beharrlich bei der Sache, so Sekulic. Zoran sei ein Allrounder und „ein Leistungsträger der Mannschaft. Ich erwarte aber noch mehr von ihm“, erklärte der Bundestrainer nach dem Spiel in Ludwigsburg. „Tobi und Max kämpfen um ihren Platz in der Mannschaft und möchten sich anbieten.“ Sie seien seit einem Jahr dabei und hinterließen „stetig einen guten Eindruck“. Der Weg sei aber lang und „ich hoffe für die beiden, dass sie dabei bleiben und weiterhin so trainieren wie bis jetzt“. Tobias habe zwar „noch viel Luft nach oben“, aber er hoffe, so Sekulic weiter, dass Tobias sich „weiter entwickelt - um bestimmte Aufgaben erfolgreich lösen zu können“. Tobias Bauer und Max Vernet Schweimer gehörten im SVL-Bundesliga-Team zu den Leistungsträger, „das ist gut und sehr wichtig - denn nur so kann ein Spieler sich weiter entwickeln.“ Nur, wenn er in einer Spitzenmannschaft spielt.

Zoran und Max sprechen gerne über Olympia 2028 in Los Angeles. Zoran ist erst 22 Jahre alt, man könnte sagen: dieser Mann hat noch alle Zeit der Welt. Auch nach dem Spiel in Hoheneck, bei dem er zwei Treffer erzielt hat, sagte Zoran, sein großes, langfristiges Ziel blieben die Olympischen Spiele in vier Jahren in den USA. Sekulic erklärte, angesprochen auf solche Perspektiven: „Ich kann und möchte keine Voraussagen treffen.“ Erfolg hänge immer „von einer ganzen Menge Faktoren“ ab. Klar, man könne planen und strategisch in eine Richtung arbeiten und „alle Ressourcen daran setzen“ - aber nicht alles könne man beeinflussen. In diesem Sommer wie auch bei der EM in Januar 2024 habe das deutsche Team auf viele Leistungsträger verzichten müssen, wegen Verletzungen und Krankheiten. „Olympia 2028 ist sicherlich für alle ein Traum. Bevor der aber in Erfüllung geht, muss viel Schweiß fließen und das eine oder andere muss noch optimiert werden.“
Zum vierten SVL-Spieler, einem top Nachwuchstalent des Clubs, sagte der Bundestrainer: „Andrei Covaci ist ein sehr junger Spieler, der sich bei den Herrenmaßnahmen für die U19 EM im September vorbereitet - und versucht sich weiter anzubieten.“ Mit Andrei arbeite er erst seit diesem Januar, „ich bin mit ihm absolut zufrieden“, so Sekulic weiter Andrei sei von der Mannschaft akzeptiert und unterstützt worden. „Ich werde jungen Spielern immer Chancen geben und sie unterstützen. Wir müssen unsere junge und willige Aktiven unterstützen und fördern. Sie sind unser Kapital für die Zukunft, um sie müssen wir uns kümmern.“

„ein gutes Gefühl“ und sei happy, dass er zuhause in Ludwigsburg das dritte und das vierte Viertel habe spielen dürfen. Das Ambiente in Hoheneck sei einfach toll, aber klar: „Wir hätten das Spiel enger gestalten können.“ Die Partie in Ludwigsburg sei aber erst das zweite Spiel dieser Mannschaft im Aufbau gewesen, niemand dürfte Wunder erwarten. Max hat in den Länderspiel im Freibad Hoheneck übrigens ein paar top Paraden gezeigt.
Der SVL-Vorsitzende Volker Heyn erklärte nach dem Spiel: „Vier SVL-Spieler in der Nationalmannschaft! Wann gab’s das schonmal?“ Diese Frage konnte am Spieltag keiner beantworten, nicht mal der Ex-Spieler Günter Engelhardt (80). Wenn überhaupt mal, dann in den 1950er-Jahren. Lange her also.
Auch die Ludwigsburger Baubürgermeisterin Andrea Schwarz und der Landrat Dietmar Allgaier waren als Zuschauer zu dem Spiel der Nationalmannschaften gekommen. Andrea Schwarz sagte nach dem Abpfiff, das Spiel sei „cool“ gewesen. Und der Landrat - er war erstmal bei einem Wasserballspiel live dabei - sprach von einem „super kurzweiligen“ Sportevent, er habe ohnehin „eine Affinität zum Wasser“ und sei richtig begeistert. Der Präsident des Sportkreises Ludwigsburg, Matthias Müller, erklärte: „Bessere Werbung für den Wasserball gibt’s kaum.“

Die Nationalmannschaft mit den SVL-Spielern ist mittlerweile weiter gereist. Das Team ist jetzt bis zum 8. Juli wieder in Serbien und nimmt an einem Olympia-Vorbereitungsturnier teil. Die top Gegner sind Serbien, Montenegro, Rumänien, Frankreich sowie ein Team, das Deutschland jetzt ganz gut kennt: Australien.