Wasserball Bundesliga
Deutscher Meister ist zu stark für Ludwigsburg
Die SVL-Wasserballer haben ihr Auftaktspiel in der neuen Saison gegen den deutschen Meister Waspo Hannover verloren. Trotz der Niederlage - der neue Trainer Robert Bleich ist nicht unzufrieden.
Für die Ludwigsburger Wasserballer hätte der Start in die Saison 2024/25 kaum mit einer schwierigeren Aufgabe beginnen können: Ein Heimspiel gegen den deutschen Meister! Gegen Waspo Hannover ist kaum zu gewinnen. Der SVL musste am Samstagnachmittag auch noch auf den Kapitän verzichten, der deutsche Nationalspieler Zoran Bozic ist nach einer Roten Karte aus der vergangenen Saison für zwei Spiele gesperrt. Zudem fiel am Samstag auch noch Andrei Covaci aus, wegen einer Verletzung. Keine guten Voraussetzungen also - entsprechend der Start in die Partie: Der SVL gewinnt zwar das Anschwimmen, Tore erzielen während des ersten Viertels indes nur die Gäste. Waspo führt nach acht Minuten mit 0:6. Der Ludwigsburger Keeper Max Vernet Schweimer hat ein paar schöne Paraden gezeigt. Andernfalls wären wohl noch mehr Gegentore gefallen.

Zweites Viertel. Nächster Waspo-Torschuss und die nächste Parade von Max. Ludwigsburg bleibt vorne schwach - und Hannover macht gleich wieder ein Tor. 0:7. Die SVL-Wechselspieler am Beckenrand schauen nicht sonderlich glücklich aus, die Trainer auch nicht. Foul SVL, Treffer Waspo. 0:8. Überzahl SVL, Mattia Ruggeri macht das 1:8. Endlich - nach knapp zwölf Minuten! Parade Max, doch dann das 1:9. Der SVL scheitert beim nächsten Angriff, Konter. 1:10. Und bald das 1:11. Foul Waspo. Strafwurf SVL, Tobi Bauer macht das 2:11. Souverän verwandelt. Halbzeitpfiff.
Zoran, der Zwangs-Zuschauer, sitzt auf der Tribüne und sagt: „Keine Ahnung, warum die Jungs nichts ins Spielen kommen." Weil er fehlt? Nein, sagt der Kapitän. Anpfiff der zweiten Hälfte. Vukasin Stefanovic erzielt das 3:11. Und wieder eine Parade des Keepers im SVL-Tor, das jetzt Thomas Manley hütet. Ludwigsburg beginnt besser als im ersten und im zweiten Viertel. Gute Abwehrarbeit SVL, dann ein beherzter Fernschuss, aber direkt in die Arme des Waspo-Keepers. Konter, Treffer Hannover. 3:12. Tobias Bauer: schöner Schuss, Treffer. 4:12. Parade Thomas Manley. Und die nächsten Angriffe des Meisters. 4:13. 4:14. 4:15.
Die letzten acht Minuten. Waspo holt den Ball, Schuss, Parade Thomas. Die paar Zuschauer, die gekommen sind, applaudieren. Nächster Schuss aufs SVL-Tor, Treffer. 4:16. Sergio Prieto Hernandez, der Interims-Kapitän, zieht voll ab: ein schöner Schluss von links, Treffer. 5:16. Auszeit SVL. Tolle Kombination - und wieder Sergio von links: der Treffer zum 6:16. Na also, geht doch! Im Gegenzug fällt indes das 6:17. Überzahl SVL, Treffer SVL, Guram Kutchuashvili macht das 7:17. Waspo legt nach, 7:18. Foul Hannover, Strafwurf SVL. Treffer, Mattia Ruggeri erzielt das 8:18. Parade Thomas. Aber Waspo macht weiter: 8:19. Strafwurf Hannover, das 8:20. Blöder Ballverlust SVL, Treffer Waspo. 8:21. Rund eine Minute vor dem Schlusspfiff macht Tobias das 9:21. Ende des Bundesligaspiels.
Deutlich verloren. Was sagt der neue Trainer Robert Bleich? Okay, der Start war nicht gut, „aber wir haben uns von Viertel zu Viertel gesteigert“. Unzufrieden? Nein, gar nicht! Es sei „keine Schande, gegen den Meister zu verlieren, gegen diese Vollprofis“. Ein paar Gegentore weniger hätte es indes gerne sein dürfen. Die Jungs hätten Spaß, sagt Robert Bleich, „alle ziehen an einem Strang“. Die Leistungen in der zweiten Hälfte der Partie „machen Mut“. Mut mit Blick auf die kommenden Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe.
Sergio sagt unmittelbar nach dem Abpfiff, speziell zu Beginn der Partie seien zu viele Bälle verloren gegangen, „aber wir haben weiter gemacht und besser gespielt, mehr Tore geschossen und uns mehr bewegt“. Max sagt, Waspo habe zu oft gekontert. Die Ludwigsburger Spieler hätte aber immer wieder „gute Phasen“ gehabt. Er sieht freilich ordentlich „Luft nach oben“. Das Spiel gegen Hannover werde nochmal auf Video angeschaut und analysiert - um die Fehler zu erkennen und in den nächsten Spielen nicht zu wiederholen. Guram: „Wir müssen besser verteidigen“. Diese quasi eingeplante Niederlage gegen das Top-Team aus Hannover sei eine gute Vorbereitung gewesen auf alle nun anstehenden Bundesligaspiel. Zoran sagt, es sei ihm schwer gefallen, „der Mannschaft nicht helfen zu können“. Doch auch am kommenden Wochenende muss der Kapitän nochmal zuschauen.

Der SVL-Betreuer Dieter Gscheidle sagt, das Spiel gegen Waspo sei keine „Standortbestimmung“ gewesen. Im nächsten Spiel indes müsse das Team „Farbe bekennen“. Der SVL-Vizepräsident Matthias Nagel spricht am Samstagabend nach dem Anpfiff „von der erwartet schweren Aufgabe gegen Waspo Hannover“. Trotz der deutlichen Niederlagen - das Spiel sei „gar nicht so schlecht“ gewesen. Ludwigsburg sei allerdings viel zu oft in Unterzahl geraten, und der Meister habe sein Überzahlspiel dann fast immer gnadenlos genutzt. Der Vize blickt voraus und erklärt: In der Partie gegen den OSC Potsdam am kommenden Samstag im Sportbad Stuttgart „sollten wir punkten“.